Katalonien - Tusk appelliert an Separatisten
Barcelona/Madrid/Brüssel (APA/dpa) - EU-Ratspräsident Donald Tusk hat an Katalonien appelliert, sich nicht von Spanien loszusagen. Kurz vor ...
Barcelona/Madrid/Brüssel (APA/dpa) - EU-Ratspräsident Donald Tusk hat an Katalonien appelliert, sich nicht von Spanien loszusagen. Kurz vor einer angekündigten Rede des katalanischen Regierungschefs Carles Puigdemont wandte sich Tusk am Dienstagnachmittag direkt an diesen: „Ich bitte Sie, die verfassungsmäßige Ordnung zu respektieren und nicht eine Entscheidung bekannt zu geben, die einen (...) Dialog unmöglich machen würde.“
Eine solche Ankündigung hätte nicht nur schlimme Folgen für Katalonien und Spanien, sondern auch für Europa. Tusk betonte, er habe sich bereits vor Tagen an den spanischen Regierungschef Mariano Rajoy gewandt und ihn zum Dialog aufgefordert und von Gewalt abgeraten. „Denn die Macht des Arguments ist immer besser als das Argument der Macht“, sagte Tusk.
Puigdemont hat für 18.00 Uhr eine Rede im Regionalparlament in Barcelona angekündigt. Sollte Puigdemont wirklich die Unabhängigkeit der Region ausrufen, droht eine harte Reaktion aus Madrid. Auch eine Festnahme Puigdemonts und anderer Separatisten wird nicht ausgeschlossen. Bei einem Referendum in Katalonien am 1. Oktober hatten nach Angaben der Regionalregierung mehr als 90 Prozent der Wähler für eine Trennung gestimmt, allerdings bei einer Wahlbeteiligung von unter 50 Prozent.