Toter Rekrut - Ballistikexperte soll Gutachten erstellen
Wien (APA) - Einer, der Aufklärung in die Umstände des Todes des Rekruten bringen könnte, ist der Ballistiker Ingo Wieser. Die Staatsanwalts...
Wien (APA) - Einer, der Aufklärung in die Umstände des Todes des Rekruten bringen könnte, ist der Ballistiker Ingo Wieser. Die Staatsanwaltschaft will den Waffenexperten, der schon den sprengstofftechnischen Befund im Fall des Briefbombenbauers Franz Fuchs erstellt hat, als Sachverständigen für ein Schussgutachten bestellen. Zudem sei eine Obduktion beauftragt worden, so Sprecherin Christina Ratz zur APA.
Wieser sei „ein absoluter Kenner des Sturmgewehrs“, sagte dazu Oberst Michael Bauer. Abgesehen vom aktuellen Fall hielt der Heeressprecher zum Umgang mit dem StG 77 grundsätzlich fest: „Die Waffe muss zunächst geladen werden. Das geschieht manuell unter einer gewissen Anwendung von Gewalt, indem man einen etwa fünf Zentimeter großen Zapfen in die Hand nimmt und zurückzieht.“ Die Frage, ob es technisch möglich und denkbar sei, dass sich das StG 77 auch durch Hinunterfallen lädt, müsse das laufende Verfahren klären. Ihm sei kein diesbezüglicher Vorfall erinnerlich.
Danach gebe es „drei weitere Hürden“ vor einer Schussabgabe: „Man muss die Waffe entsichern, das ist ein bewusster Vorgang und passiert nicht im Vorbeigehen. Man muss abziehen, auch das ist mit einer gewissen Krafteinwirkung verbunden. Und schließlich muss man zielen.“
Der Endbericht des Bundesheeres werde voraussichtlich noch am Mittwoch vorliegen, berichtete der Heeressprecher. „Jedes Militärkommando muss in so einem Fall binnen 24 Stunden einen Erstbericht vorlegen. Danach kann ein Endbericht folgen.“ Dieser beschäftige sich aber lediglich mit den derzeit feststellbaren Umständen - wer, was, wann etc. Im gegenständlichen Fall liege das Hauptaugenmerk auf der Rolle des Schützen, dessen Befragung die Polizei durchführt, unter Leitung der Staatsanwaltschaft. „Das schließt aus, dass wir eine eigene Untersuchung durchführen.“