Landespolitik

Tirol will Lkw-Kollaps in Alpen verhindern

LH Ugo Rossi (1. v. l.), LH Arno Kompatscher (3. v. l.) und LH Günther Platter (4. v. l.) machten sich bei EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani (2. v. l.) für ein gerechteres Mautsystem in der EU stark.
© Land Tirol

Die steigende Verkehrsbelastung war Diskussions- und Konfliktthema bei Treffen der Regionen in Brüssel.

Brüssel –Die Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino sieht sich als Motor für eine nachhaltige Strategie im Alpenraum. Tirols LH Günther Platter will mit der Tiroler Präsidentschaft in der so gennannten „Eusalp/EU-Strategie für die Alpine Region“ im kommenden Jahr vor allem verkehrspolitische Akzente in der Zusammenarbeit der insgesamt 48 Regionen und sieben Staaten setzen. Dienstag und Mittwoch nützten er, sein Südtiroler Amtskollege Arno Kompatscher und der Trentiner Landeschef Ugo Rossi die „Europäische Woche der Regionen und Städte“ in Brüssel für Lobbying sowohl in der EU als auch bei den Eusalp-Regionen.

EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani kennt als ehemaliger Verkehrskommissar die belastende Verkehrssituation auf der Brennerachse. „Die Belastungsgrenze beim Verkehr ist für die Bevölkerung und die Natur erreicht. Es besteht dringender Handlungsbedarf und wir benötigen dabei auch die Unterstützung der EU“, meinte Platter im Gespräch mit Tajani. Um eine stärkere Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene zu erreichen, drängt der Tiroler Landeshauptmann darauf, die nationalen Hürden im Eisenbahnverkehr abzuschaffen. Vom Eusalp-Vorsitz erwartet er sich weitere Impulse.

Gemeinsam mit seinen Euregio-Kollegen möchte er ein gemeinsames Verständnis für die Verkehrspolitik im Alpenraum erzielen, um die Verlagerung des Güterverkehrs voranzutreiben. Ziel wäre aus Platters Sicht ein gerechtes Mautsystem, einmal mehr forciert der Landeshauptmann eine Korridormaut am Brenner.

Drehscheibe für die Tagung der Open Days war das Tirol-Büro in Brüssel. Arno Kompatscher sieht die Alpenregionen massiv gefordert, um Lösungen für wichtige und heikle Herausforderungen zu finden – wie für die Beziehungen zwischen Peripherie und Zentren, die Abwanderung, die Mobilität und die Verkehrsbelastung oder die Energieversorgung. Für Platter ist in diesem Zusammenhang die Europaregion Tirol nicht nur „ein Europa im Kleinen“, sondern sie habe die Eusalp als Lokomotive auch angetrieben. Und: „Die Menschen müssen eingebunden werden. Wie das funktioniert, leben wir in der Europaregion gemeinsam mit Südtirol und dem Trentino vor.“ (TT)