Lange Bauphase sorgte für Ärger bei Geschäftsbetreibern
Der Kufsteiner Gemeinderat genehmigte mit großer Mehrheit eine Werbeaktion für die Geschäfte in der Hans-Reisch-Straße.
Von Michael Mader
Kufstein –Insgesamt 16 Wochen dauerten die umfangreichen Bauarbeiten in der Hans-Reisch-Straße zwischen dem Kufsteiner Hof und dem Oberen Stadtplatz. Die Fläche wurde nicht nur um rund 280.000 Euro in eine Begegnungszone umgewandelt, sondern die Stadtwerke nutzten die Arbeiten auch, um unterirdische Einbauten wie Wasser, Kanal, Fernwärme, Strom und KufNet zu tätigen.
„Speziell einige Geschäfte waren stark betroffen, zumal es auch erschwerte Zugänge gab. Ein erhöhter Reinigungsaufwand für die Geschäftsbereiche, hauptsächlich durch Schmutzeintrag aus dem Baustellenbereich bzw. Staubbeeinträchtigung war sicher gegeben“, hieß es dazu am Mittwochabend im Bericht an den Kufsteiner Gemeinderat.
Die ÖVP habe deshalb vorgeschlagen, den betroffenen Geschäften eine finanzielle Unterstützung zur Abdeckung von Mehrkosten während der Bauphase zukommen zu lassen – in Summe aber nicht mehr als 5000 Euro.
Die Fraktion der Parteifreien von Bürgermeister Martin Krumschnabel stellte allerdings einen Abänderungsantrag, wonach die 5000 Euro für gezielte Werbemaßnahmen für die betroffenen Geschäfte unter Einbeziehung des Stadtmarketings bereitgestellt werden sollen.
„Auch die Kundenfrequenz hat merkbar nachgelassen, weil es ausgeschaut hat, wie wenn eine Bombe eingeschlagen hätte. Das sind ja eh nur symbolische Beträge“, warb Gemeinderat Richard Salzburger (ÖVP) für den ursprünglichen Antrag.
Sein Kollege Alexander Mösinger (Grüne) forderte den Werbebonus auch für betroffene Geschäfte in der Kinkstraße: „Auch hier gab es dieselben Baumaßnahmen.“
Stadtrat Stefan Hohenauer (Parteifreie) führte ins Treffen, dass von Beginn an Maßnahmen für die Geschäfte getroffen worden seien: „Es gab Flyer, Einschaltungen, einen Infoabend mit den Betroffenen, diverse Baustellenkampagnen, Hinweistafeln usw. Jetzt wird auch noch die Bewerbung für das Herbst-Nightshopping nur für die Hans-Reisch-Straße gemacht.“ Angeführte Umsatzeinbußen von 70 Prozent während der Bauarbeiten seien für ihn nicht ersichtlich. Das Feedback in bereits in Begegnungszonen umgestalteten Straßen sei jedenfalls ein Wahnsinn. „Die machen ein Vielfaches an Umsatz im Vergleich zu vorher“, behauptete Hohenauer.
Bis auf die drei Mandatare der ÖVP sowie Herbert Santer (FPÖ/GKL) und Alexander Gfäller (SPÖ) stimmten 16 Gemeinderäte für den abgeänderten Antrag mit den Werbemaßnahmen. Auch die Kinkstraßengeschäfte werden jetzt einbezogen.