EU weiter uneins bei Nord Stream 2
Brüssel (APA/dpa) - Die Europäische Union ringt weiter um eine gemeinsame Linie zur geplanten deutsch-russischen Ostseepipeline Nord Stream ...
Brüssel (APA/dpa) - Die Europäische Union ringt weiter um eine gemeinsame Linie zur geplanten deutsch-russischen Ostseepipeline Nord Stream 2. In einer Expertenrunde am Donnerstag machten sich mehrere EU-Staaten dafür stark, die EU-Kommission vorab mit Russland über den Betrieb der Gasleitung verhandeln zu lassen, wie es anschließend in Brüssel hieß. Einige Staaten hätten sich dagegen ausgesprochen.
In dem Fall steht Deutschland mit seiner Unterstützung für das Milliardenprojekt gegen etliche andere Länder, darunter Polen und die baltischen Staaten. In einer Art Vermittlungsversuch hatte die EU-Kommission die Verhandlungen mit Russland vorgeschlagen. Ein Rechtsgutachten erklärte aber jüngst, der Brüsseler Behörde fehle die Zuständigkeit. Estland, das derzeit den Vorsitz der EU-Länder führt, wolle nun einen Ausweg suchen, hieß es am Donnerstag in Diplomatenkreisen.
Die Gazprom-Tochter Nord Stream 2 will die neue Pipeline ab 2018 neben der schon existierenden Leitung Nord Stream durch die Ostsee verlegen und 2019 in Betrieb nehmen. Kritiker haben Bedenken, weil mit der Pipeline noch mehr Gas aus Russland in die EU kommen könnte - einem Land, das seit der Ukraine-Krise 2014 mit EU-Sanktionen belegt wird.