Deutsche Arbeitsministerin fordert von Air-Berlin-Investoren Beitrag

Berlin (APA/Reuters) - Die geschäftsführende deutsche Arbeitsministerin Katarina Barley hat indirekt die AUA-Mutter Lufthansa aufgefordert, ...

Berlin (APA/Reuters) - Die geschäftsführende deutsche Arbeitsministerin Katarina Barley hat indirekt die AUA-Mutter Lufthansa aufgefordert, sich finanziell an der Weitervermittlung von Air-Berlin-Beschäftigten zu beteiligen. Für den Fall von Kündigungen beim Niki-Mutterkonzern Air Berlin, plädierte die SPD-Politikerin am Freitag für eine Transfergesellschaft, um die Beschäftigten in einen neuen Job zu vermitteln.

„Ich halte es für dringend notwendig, dass auch die aufnehmenden Unternehmen hier einen Beitrag leisten“, sagte Barley. Sie verwies auf das Land Berlin, das Air-Berlin-Beschäftigte übernehmen wolle und auch bereit sei, sich im Rahmen einer Transfergesellschaft einzubringen.

Lufthansa hatte am Donnerstag angekündigt, dass sie mehr als die Hälfte der Flotte der insolventen Konkurrentin übernehmen werde. Auch ein Teil der Air-Berlin-Beschäftigten soll sich bei Lufthansa auf Stellen bewerben können. Einer unbestimmten Zahl von Mitarbeitern droht aber die Arbeitslosigkeit.

Die Gewerkschaft Verdi plädiert für eine Transfergesellschaft, die größtenteils von der Bundesagentur für Arbeit (BA) finanziert würde. Einen Teil der Kosten müssten aber andere übernehmen, etwa Air Berlin oder die Bundesländer mit Air-Berlin-Standorten. Bisher zeichnet sich keine Geldquelle für jene Mittel ab, die nicht von der BA übernommen werden können. Dabei könnte es sich um einen zweistelligen Millionenbetrag oder mehr handeln.

In einer Transfergesellschaft erhalten die von Arbeitslosigkeit bedrohten Beschäftigten unter anderem Bewerbungstrainings oder auch Schulungen, um sich weiterzuqualifizieren. Die BA zahlt bis zu zwölf Monate das Transferkurzarbeitergeld, das in der Höhe dem Arbeitslosengeld entspricht (67 Prozent des Nettolohns oder 60 Prozent für Kinderlose). Die BA übernimmt auch 50 Prozent der Kosten von Transfermaßnahmen, wie etwa einem Bewerbungstraining – aber 50 Prozent müssen von einer anderen Quelle kommen. Hinzu kommen die sogenannten Remanenzkosten, die üblicherweise der bisherige Arbeitgeber trägt – etwa Sozialabgaben für Pensions-, Kranken- und Pflegeversicherung wie auch die Lohnzahlungen für Urlaubs- und Feiertage (für die kein Kurzarbeitergeld gezahlt wird).

~ ISIN GB00B128C026 DE0008232125 WEB http://www.airberlin.com

http://www.lufthansa.com/

http://www.flyniki.com ~ APA361 2017-10-13/14:24