Pianner Dorfparlament fasst das Jahr 2030 ins Auge
Die Mandatare gingen in Klausur, um Zukunftspläne und Visionen zu entwickeln. Bürgermeister will attraktiven Lebensraum für Jung und Alt.
Von Helmut Wenzel
Pians –Es hat Unruhe im Dorf gegeben, als im Mai 2013 erstmals Pläne für ein Kraftwerk an der Sanna präsentiert wurden. Inzwischen ist es aus den Schlagzeilen verschwunden, im Gemeinderat glaubt niemand mehr an das Projekt.
Dass das 820-Seelen-Dorf seine Zukunft kraftwerksfrei sieht, daran ließen die Mandatare mit Bürgermeister Harald Bonelli am Wochenende keine Zweifel. Man traf sich auf der Kronburg zur Klausur unter dem Motto „Pians 2030“. „Es geht um die Rahmenbedingungen, die nötig sind, damit unser Dorf ein attraktiver Lebensraum für Jung und Alt bleibt“, erklärte der Bürgermeister.
Die Problemfelder und Herausforderungen sind nicht anders als in vergleichbaren Gemeinden – Wohnraum, Verkehr, Nahversorgung, Kinderbetreuung, Arbeit, Freizeit, Infrastruktur generell. Wo möglich, sollen gemeindeübergreifende Lösungen angestrebt werden – im Rahmen der Stadt-Umland-Kooperation mit Landeck und Umgebung.
Hohe Priorität hat im Sannadorf freilich der Schutz vor Naturgefahren. „Allein die Geschieberäumung aus der Sanna hat uns zuletzt 270.000 Euro gekostet“, weiß Bonelli. In Kooperation mit der Wildbach- und Lawinenverbauung werde ab 2019 ein umfangreiches Sicherheitspaket am Lattenbach umgesetzt. Es ist der mit Abstand gefährlichste Bach der Region, der dem Dorf wiederholt Muren beschert hat.
Damit junge Leute nicht scharenweise abwandern, müsse Pians leistbaren Wohnraum bieten. Dieser werde bereits in das aktuelle Raumordnungskonzept aufgenommen. Das mit knapp drei Quadratkilometern Fläche kleinste Dorf im Bezirk biete sogar noch günstige Parzellen für den Bau von Einfamilienhäusern, war aus den Reihen der Mandatare zu erfahren.
Aber auch bei Themen wie Digitalisierung und E-Mobilität soll sich bis 2030 vieles bewegen. Neben dem Leitbetrieb Handl Tyrol sollen weitere Arbeitgeberbetriebe ihren Standort in Pians eröffnen. „Für Betriebsansiedlungen gibt es Entwicklungspotenzial“, hoben die Mandatare hervor. „Wir möchten auch als Arbeitsort attraktiv sein.“ Die Klausur-Ergebnisse sollen in den Gemeinderatsausschüssen ausgewertet und weiter verfolgt werden.