Volleyball

Die Milser Volleyball-Riesentöter: Mit 46 Jahren ins Cupfinale

© Mils

Die Milser Volleyballer jubeln und hoffen schon jetzt auf die nächste Überraschung.

Von Sabine Hochschwarzer

Innsbruck –Einige Vergleiche für Siege gegen übermächtige Gegner hatten die Milser Volleyballer schon vorab bedient: David (gegen Goliath) und den Riesentöter etwa. Als sie am Sonntag gegen den dritten Bundesligisten in Folge im österreichischen Cup angetreten waren, vereinte der Landesligist alles Kleine und trumpfte erneut groß auf: 3:0-Sieg gegen Ried und Einzug ins Final Four 2018.

Selbst am Tag danach waren die Milser noch im Freudentaumel. „Wahnsinn. Unglaublich. Kurios, dass wir gleich im ersten Satz neun Punkte vorne lagen“, schwärmt Trainer Tom Schroffenegger. Anfangs hätte Ried sie womöglich unterschätzt, obwohl der Gegner den Cupbewerb mit Videoaufbereitung etwa doch ernst genommen hätte. „Uns ist aber vieles gelungen und jeder hat sehr stark gespielt“, lobt der Coach. Einzig mit sich selbst als Libero war der ehemalige Beachvolleyballer weniger zufrieden. In den letzten beiden Spielen war er noch als Angreifer aufgelaufen. „Aber so konnte ich wieder mitten unter den Jungs stehen. Das hat uns sicher auch geholfen“, analysiert der Sport-Psychologe, der etwa Österreichs Biathleten betreut.

Das Geheimnis der Milser, die bis vor zwei Jahren in der zweiten Bundesliga gespielt hatten, sieht Schroffenegger im Zusammenhalt. „Wir trainieren nur einmal die Woche, aber das Training hat es dann in sich“, beschreibt er schmunzelnd und lächelt, wenn er an sein erstes (von zwei) Cupfinale mit Sokol Wien 1995 denkt: „Da waren zwei meiner Spieler noch gar nicht auf der Welt.“

Mit 46 Jahren startet Schroffenegger nun erneut Richtung Cupfinale: „Skurril, dass sich die Chance jetzt als Landes­ligist ergibt, aber cool, dass ich dabei sein kann. Und wenn jeder so spielt wie zuletzt, ist alles möglich.“ Bis dahin (März 2018) bleibe aber alles beim Alten – Landesliga-Alltag.

Verwandte Themen