Wirtschaftspolitik

Schelling in Stellung für Posten als Eurogruppen-Chef

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Der österreichische Finanzminister gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Dijsselbloem-Nachfolge. „Wäre große Auszeichnung für Österreich.“

Brüssel, Wien –Der scheidende Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem hat gestern beim Treffen der Finanzminister der Euro­zone den Prozess für seine Nachfolge aufgesetzt. Als einer von vier aussichtsreichen Kandidaten für das Amt gilt auch der österreichische Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP), der gestern bereits Werbung für sich in eigener Sache gemacht hat: Er würde die Position als „große Auszeichnung“ für Österreich sehen.

Im Lauf des gestrigen Tages habe man mit den anderen Finanzministern aus der Europäischen Volkspartei die Gespräche vertieft. „Selbstverständlich hat es schon im Hintergrund Gespräche gegeben, ob ich überhaupt dazu bereit wäre.“ Aber „wir wissen noch nicht, wer Kandidat sein wird“. Es „sind verschiedene Kandidaten im Umlauf, die immer genannt werden. Ich bin auch einer davon. Ich werde mit meinen Freunden der EVP klären, wie sie dazu stehen. Es ist eine große Herausforderung, wenn man überhaupt gefragt wird, so eine Position zu übernehmen“, erklärte Schelling gestern in Brüssel.

Bis Mitte November müssten die Kandidaten, die für das Amt des Eurogruppen-Chefs in Frage kommen, feststehen, am 4. Dezember werde gewählt. Jedenfalls sei die Eurogruppen-Leitung „eine der wirklich wichtigsten Positionen auf europäischer Ebene. Für Österreich wäre es eine große Auszeichnung, wenn wir den Vorsitz bekämen.“ Bisher sei es auch so, dass man nur gewählt werden könne, wenn man amtierender Finanzminister ist, sagte Schelling.

Bislang galt es jedoch als eher unwahrscheinlich, dass Schelling auch in der nächsten Legislaturperiode der Regierung als Finanzminister angehören wird. Angesprochen auf die laufenden Koalitionsverhandlungen und seine Chancen, auch der Finanzminister in der nächsten Regierung zu sein, erklärte Schelling, „die Entscheidungen sind nicht gefallen. Ich bin in gutem Einvernehmen mit (Sebastian) Kurz, was die Regierungsverhandlungen angeht.“ Und „man muss nicht immer im Vordergrund sein, um dann wieder in den Vordergrund zu treten“, sagte der Minister. Aber wenn er gefragt werde, „sage ich mit Leidenschaft und großem Engagement Ja. Wenn nicht, nehme ich das in Demut, Dankbarkeit und Respekt vor der Entscheidung zur Kenntnis“, so Schelling. (APA, TT)

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