Architekturbiennale 2018

Freiräume für soziale Fragen des Bauens

Kommissärin Verena Konrad mit Kulturminister Thomas Drozda am Montag.
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Der Österreich-Beitrag zur Architekturbiennale 2018 in Venedig wird mit starker Tiroler und Vorarlberger Beteiligung entstehen.

Wien –Ungewöhnlich früh wurde diesmal das Vorhaben für den Österreich-Pavillon bei der Architekturbiennale in Venedig vorgestellt – man darf annehmen, dass es sich der scheidende Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) nicht nehmen lassen wollte, von ihm getroffene Personalentscheidungen noch ein Stück weit zu begleiten. Im konkreten Falle geht es um die Ernennung von Verena Konrad, Leiterin des Vorarlberger Architektur Instituts (VAI), zur Kommissärin des Österreich-Pavillons. Als solche gab Konrad zusammen mit Drozda am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt, wer den Pavillon 2018 gestalten wird: Es sind die Innsbrucker LAAC Architekten, Henk­e Schreieck aus Wien sowie der Stardesigner Stefan Sagmeister mit seiner New Yorker Partnerin Jessica Wals­h. Der Bezug zu Österreichs Westen eint dieses Biennale-Team, stammen doch auch Marta Schreiec­k und Dieter Henke aus Tirol, während der gebürtige Bregenzer Sagmeister Vorarlbergs berühmtester Designer-Export ist.

Die drei Teams sollen keine Ausstellung über Architektur gestalten, sondern eine ineinandergreifende Rauminstallation aus drei Teilen erarbeiten, so Konrad. Viel mehr wollte sie über das Konzept noch nicht verraten.

Die von Yvonne Farrell und Shelley McNamara kuratierte Architekturbiennale 2018 steht unter dem Titel „Freespace“, woran man im Österreich-Pavillon nahtlos anknüpfen will. Thematisiert werden solle die Frage der Freiräume für den städtischen Kontext, so Konrad. Die drei geladenen Teams würden sich „in ihrer jeweiligen Arbeit mit Stadträumen und Architektur als gebauter Landschaft“ beschäftigen. „Ihnen ist gemeinsam, dass sie mit ihren Interventionen – seien sie architektonisch, städtebaulich oder aus der Logik des Designs heraus – nicht in der Stadt, sondern an der Stadt bauen. Damit tritt auch der Aspekt des Gemeinwohls im Sinne einer Orientierung an öffentlichen Interessen hervor, der im gegenwärtigen Architektur­diskurs immer wichtiger wird.“

Drozda gab schließlich eine Erhöhung des Bundesbudgets für die Biennale von 400.000 auf 450.000 Euro bekannt. Zuzüglich von Sponsorengeldern sollen es dann 630.000 Euro werden, hofft Konrad: „Wenn es mehr wird, ist es auch nicht schlecht.“ (jel, APA)

Architekturbiennale 2018: Drei Teams mit Wurzeln im Westen

LAAC Architekten, gegründet von Kathrin Aste und Frank Ludin, Sitz in Innsbruck, wo sich derzeit der von ihnen entworfene P 2 im Bau befindet. Weitere Projekte: Neugestaltung Landhausplatz Innsbruck (mit Christopher Grüner, Hannes Stiefel, Thomas Feuerstein), Gipfelplattform Top of Tyrol am Stubaier Gletscher, Turnleistungszentrum O-Dorf.

Henke Schreieck Architekten, Wien. Marta Schreieck und Dieter Henke. Schreieck war 2004 Kommissärin des Österreich-Beitrags auf der Architektur-Biennale Venedig. Projekte: SOWI Innsbruck, Erste Campus Wien, Headline Pema Turm Innsbruck, Fachhochschule Kufstein, Bürohochhaus Hoch 2 Wien.

Sagmeister & Walsh, New Yorker Designagentur des gebürtigen Bregenzer Grafikdesigners Stefan Sagmeister und der New Yorkerin Jessica Walsh. Sagmeister wurde bekannt durch Arbeiten für die Talking Heads, David Byrne, Rolling Stones oder Lou Reed. Stellte zuletzt seine „Happy Show" im MAK und seinen „Happy Film" vor.

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