Blaulichtübung im Tunnel fordert Teamgeist und Nerven
Bei der Übung am Montagabend waren Einsatzkräfte der Feuerwehr und Rettung aus dem ganzen Talkessel gefordert.
Von Nina Schrott
Landeck, Zams –Es ist gerade 19.30 Uhr, als Asfinag-Tunnelmanager Bernhard Köck den Notruf vom Landecker Tunnel aus absetzt. Die Statisten sind bereit, die Unfallstelle präpariert. Die Situation: Mitten im Tunnel kommt es zu einem Zusammenstoß von drei Fahrzeugen. Ein nachkommender Lkw erkennt die Gefahrenstelle, legt eine Vollbremsung ein und verursacht damit einen Auffahrunfall mit drei weiteren Pkw und einem Motorrad. Die Autos sind kreuz und quer auf der Straße verteilt, liegen teilweise aufeinander. Ein Fahrzeug wurde zwischen Lkw-Anhänger und Tunnelwand eingeklemmt. Es gibt sechs Verletzte, drei davon sind besonders stark betroffen. Der Motorradlenker und sein Sozius sind sofort tot.
Nach knapp 13 Minuten erreichen die ersten Einsatzfahrzeuge das Geschehen. „Eine Zeitspanne, die auch im Ernstfall absolut akzeptabel wäre“, meint Bezirksfeuerwehrinspektor Thomas Greuter. Bei Tunneleinsätzen sei es üblich, dass die Helfer von beiden Seiten zur Problemstelle kommen – deshalb nutzen die Zammer und Landecker unterschiedliche Portale.
Nun gilt es, die Unfallfahrzeuge möglichst rasch zu sichern, um dem Roten Kreuz seine Arbeit zu ermöglichen. Nach der Erstversorgung rücken einige Feuerwehrleute mit Spreizer und Schere aus. Autodächer werden entfernt und Türen aufgeschnitten, um die Unfallopfer sicher bergen zu können.
Die Helfer beider Parteien sind ein eingespieltes Team – ein Umstand, den auch Jochen Storch, Schulungsbeauftragter des Roten Kreuzes, bei der Nachbesprechung besonders hervorhebt: „Die Zusammenarbeit zwischen Rettung und Feuerwehr hat noch nie besser funktioniert.“ Die Einsatzleiter Heinz Haim und Reinhold Greuter freuen sich vor allem über den großen Anteil an jungen Leuten, die an der Übung teilgenommen haben. Insgesamt waren rund 80 Mitglieder der Feuerwehren Zams und Landeck und etwa 20 Sanitäter des Roten Kreuzes an der Trainingseinheit beteiligt.