Gipfelglück mit künstlichem Kniegelenk
Eine Studie untersucht den Effekt von Skitourengehen auf Knieprothesen-Träger. Teilnehmer werden gesucht.
Innsbruck –Schonen, schonen, schonen und maximal einen Einkauf erledigen. Das riet man Patienten mit Knieprothesen noch vor Jahren. Heute sieht die Sache anders aus. „Studien zeigen, dass sich gewisse sportliche Aktivitäten wie Wandern oder Alpinskifahren sogar positiv auf den Körper und die Haltbarkeit der Prothese auswirken können und die Betroffenen im Alltag davon profitieren“, sagt der Innsbrucker Sportmediziner Christian Fink. Nur Sportarten, die abrupte Bewegungen erfordern, wie etwa Laufen oder Fußball, seien ungeeignet.
Prothesen-Träger sind im Laufe der Jahre immer jünger geworden. Fink berichtet von Patienten, die bereits mit Mitte 40 ein künstliches Kniegelenk haben. „Der Wunsch, trotzdem sportlich aktiv zu sein, ist aber gerade in der Alpenregion sehr hoch“, weiß der Mediziner. Auf geliebte Bergtouren verzichten ist keine Option. Doch was macht Sinn und welche Belastungen sind möglich?
Nach Wandern und Skifahren soll nun auch der Effekt von Skitourengehen und das Ausmaß der muskulären Ermüdung über mehrere Tage hinweg untersucht werden. Im Jänner will das ISAG (Institut für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus) der Tirol Kliniken und der UMIT im Zuge des EU-Förderprojektes „Interreg WinHealth“ eine wissenschaftliche Studie durchführen.
Gesucht werden dafür gute Skifahrerinnen und Skifahrer im Alter von 45 bis 70 Jahren mit einseitiger Knie-Totalendoprothese für mehrtägiges Skibergsteigen. Ein kostenloser Gesundheits- und Leistungscheck sowie die professionelle Führung mehrerer Skitouren sind Teil eines einwöchigen Aktivurlaubs. Die Unterbringung erfolgt in einem Hotel mit Halbpension in St. Johann in Tirol (230 Euro für 7 Nächte). Bei Interesse bitte unter ski@umit.at oder unter Tel. 0664 8372121 (9 bis 15 Uhr) melden. (nic)