Standort Tirol

Horizon 2020: Tiroler Firmen holen 35 Mio. Euro

© Alexander Louvet

Am aktuellen EU-Förderprogramm „Horizon 2020“ nahmen 86 Unternehmen aus Tirol teil, darunter auch 25 KMU.

Brüssel, Innsbruck –Das EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“, das weltweit größte, transnationale Programm für Forschung und Innovation, biegt derzeit in die Zielgerade ein. Die letzte und größte Ausschreibungsrunde startet in Kürze und ist mit einem Volumen von 30 Mrd. Euro doppelt so hoch dotiert wie die vorige. „Österreich und auch Tirol waren in der letzten Förderrunde durchaus erfolgreich“, meint Wolfgang Burtscher, der stellvertretende Direktor in der Generaldirektion Forschung und Innovation der EU-Kommission. In Summe flossen bisher rund 779 Millionen Euro an Forschungsförderung nach Österreich. Tirol nahm an 77 Projekten mit 86 Partnern teil, davon 25 KMU und lukrierte dabei rund 35 Mio. Euro Förderungen.

„Der Aufwand für ein Horizon-2020-Projekt ist nur mehr wenig größer als bei einem nationalen Förderprojekt“, betont Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol. Wichtig sei, so Hofer, dass auf Grund des starken Wettbewerbs nur eine profunde Vorbereitung von Idee, Projekt und Antrag entscheidende Vorteile im Rennen um die begehrten Mittel bringe. Die Standortagentur Tirol berät und begleitet interessierte Unternehmen kostenlos bei Anträgen zum Programm Horizon 2020.

Was die Beteiligung Tiroler Firmen an Förderprogrammen betrifft, gebe es noch Luft nach oben, meint Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frisch­auf: „Die Tiroler Unternehmen beteiligen sich stärker als früher und ausgezeichnet im Österreich-Vergleich, das Potenzial ist aber noch nicht ausgeschöpft.“ Künftig gehe es darum, dass in absoluten Zahlen mehr Tiroler Betriebe EU-Gelder ganz selbstverständlich für die Finanzierung von Forschung und Innovation ins Auge fassen. Schließlich sei das Programm stark wirtschaftsorientiert und direkte Kosten wie z.B. Personal- oder Investitionskosten würden zu 100 Prozent rückerstattet. Strategisch plane man zudem, so Zoller-Frischauf, verstärkt Experten aus Tiroler Unternehmen in Beratungsgremien und Strategiegruppen zur Ausarbeitung der künftigen Arbeitsprogramme und Themen zu vermitteln.

Ein neues Projekt innerhalb von Horizon 2020 sind so genannte „Digital Innovation Hubs“(DIH). Ziel dieses für alle europäischen Regionen geplanten Programms ist es vor allem, KMU an das Thema Digitalisierung heranzuführen. Dazu soll durch die Österreichische Forschungsfördungsgesellschaft (FFG) eine entsprechende Ausschreibung im Rahmen der Initiative KMU.digital durchgeführt werden. Ziel ist es, dass Universitäten, Fachhochschulen, Kompetenzzentren und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen österreichweit „Kompetenznetzwerke“ bilden, die unter anderem für KMU Information, Beratung und Coaching anbieten und die konkrete Umsetzung digitaler Innovationen unterstützen sollen. „Wir werden den geplanten Hub in Tirol mit aufbauen, interessierte Tiroler Betriebe mit dem Hub vernetzen und gemeinsame Projekte entwickeln“, erläutert Hofer. (hu)

Für Sie im Bezirk Innsbruck unterwegs:

Verena Langegger

Verena Langegger

+4350403 2162

Michael Domanig

Michael Domanig

+4350403 2561

Renate Perktold

Renate Perktold

+4350403 3302

Verwandte Themen