Österreichischer Buchpreis geht an Eva Menasse
Mit dem „Vienna“ hat die ehemalige Journalistin Eva Menasse 2005 als Autorin debütiert. Für den Erzählband „Tiere für Fortgeschrittene“ hat die in Berlin lebende Wienerin nun den Österreichischen Buchpreis erhalten.
Wien – Die in Berlin lebende österreichische Autorin Eva Menasse (47) ist am Montagabend im Burgtheater-Kasino für ihren Erzählband „Tiere für Fortgeschrittene“ mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet worden. Der Debütpreis ging an die 1978 in Teheran geborene und in Graz lebende Nava Ebrahimi für ihren Roman „Sechzehn Wörter“.
In „Tiere für Fortgeschrittene“ nähert sich Eva Menasse, die heuer bereits den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg entgegennehmen konnte, ausgehend von kuriosen Tiermeldungen menschlichen Verhaltensweisen an. Dabei entsteht ein schillerndes Panorama zwischen Alltäglichkeiten und Abgründen. Die Wiener Journalistin („profil“, „FAZ“ u.a.) debütierte 2005 mit dem Roman „Vienna“ als Schriftstellerin. Es folgten u.a. der Erzählband „Lässliche Todsünden“ (2009) und der Roman „Quasikristalle“ (2013).
Die fünfköpfige Jury - bestehend aus der Buchhändlerin Petra Hartlieb, dem Germanisten Klaus Kastberger sowie den Journalisten Klaus Nüchtern, Kristina Pfoser und Wiebke Porombka - hatte insgesamt 141 belletristische, essayistische, lyrische und dramatische Werke gesichtet. Neben Eva Menasse waren ihr Halbbruder Robert Menasse („Die Hauptstadt“), Paulus Hochgatterer („Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war“), Brigitta Falkner („Strategien der Wirtsfindung“) und Olga Flor („Klartraum“) auf die Shortlist für den mit 20.000 Euro dotierten und heuer zum zweiten Mal vergebenen Preis gekommen. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an Friederike Mayröcker.
Den mit 10.000 Euro dotierten Debütpreis konnte Nava Ebrahimi, die Journalismus und Volkswirtschaftslehre in Köln studierte, für ihr Romandebüt entgegennehmen. In „Sechzehn Wörter“ lässt sie ihre Hauptfigur Mona gemeinsam mit ihrer Mutter von Köln zur Beerdigung ihrer Großmutter in den Iran reisen. Die Reise wird zur Konfrontation mit vielen Fragen zu Identität und Herkunft. (APA)