Elf Biker starben heuer bei Unfällen auf Tirols Straßen
Die Tiroler Polizei zog eine erste Bilanz nach der Motorrad- und Mopedsaison 2017: 17.000 Lenker fielen bei Kontrollen negativ auf. Sie waren zu schnell unterwegs, missachteten Überholverbote oder hatten ihr Zweirad technisch verändert.
Innsbruck – Zehn tote Motorradlenker, ein toter Mopedlenker: Das ist die traurige Bilanz der heurigen Motorrad- und Mopedsaison in Tirol. 2016 kamen im Vergleich 14 Motorradfahrer, jedoch kein Mopedlenker ums Leben. Die Gesamtbilanz der Unfälle mit Verletzten liegt noch nicht vor, laut Polizei dürften es etwa so viele wie im vergangenen Jahr (924) sein.
Drei tödliche Unfälle geschahen in dieser Saison im Bezirk Landeck, je zwei in den Bezirken Kitzbühel, Innsbruck-Land und Reutte. In den Bezirken Imst und Kufstein war jeweils ein Toter bei Unfällen mit Motorrädern zu beklagen. Acht der zehn getöteten Biker kamen aus dem Ausland – sieben davon aus Deutschland. Sie waren zwischen 31 und 62 Jahre alt, wie die Polizei in einer Aussendung mitteilte.
117 Schwerpunktaktionen, zwei davon grenzübergreifend
Während in einem Fall der tödliche Unfall durch einen Fahrfehler eines anderen Verkehrsteilnehmers ausgelöst wurde, lagen die Hauptursache zumeist an der nicht angepassten Geschwindigkeit. Diese führte dazu, dass die Motorräder entweder von der Fahrbahn abkamen oder in den Gegenverkehr prallten.
Auch in diesem Jahr führte die Polizei verstärkt Schwerpunktkontrollen durch. Insgesamt waren es 117, dazu behielten die Beamten auch im, täglichen Streifendienst den Zweiradverkehr besonders im Auge. Zwei der Sonderaktionen liefen Länderübergreifend mit Kollegen aus Südtirol und Bayern sowie der Polizei in Salzburg, Kärnten und Vorarlberg.
Am intensivsten fiel die Überwachung in Tirol auf den wesentlichen Hauptmotorradrouten – Ötztal, Timmelsjoch, Hahntennjoch, Holzleitensattel, Tannheimertal- und Lechtal, Gerlos- und Zillertal, Achental, Thiersee, Brenner-strecke, Walchsee, Kaiserwinkel und Seefelder Straße – aus. Rund 17.000 Motorrad- und Mopedlenker waren laut Aussendung zu beanstanden.
Die gravierendsten Vergehen
Zumeist waren sie zu schnell unterwegs. So raste ein Biker auf der Loferer Straße mit 200 km/h statt der erlaubten 100 Stundenkilometer entlang; in Schwaz wurden zwei Motorradlenker auf der Bundesstraße mit 180 km/h – erlaubt sind 100 km/h – erwischt; im Bezirk Imst fuhr ein Motorradlenker in einer 80er-Beschränkung doppelt so schnell wie erlaubt.
Aber auch angetrunken waren Biker unterwegs. So wurde im Bezirk Kufstein ein Lenker an einem frühen Morgen ohne Führerschein mit 1,1 Promille aus dem Verkehr gezogen. Im Bezirk Innsbruck-Land brachte es ein Biker auf 0,9 Promille. Zahlreiche Kennzeichen wurden von Beamten abgenommen, weil Auspuffanalgen manipuliert oder Mopeds „frisiert“ waren, sprich die Geschwindigkeit unzulässig erhöht worden war.
Auch für das kommende Jahr plant die Tiroler Polizei Schwerpunkteinsätze und eine verstärkte Überwachung des Motorradverkehrs. (TT.com)