ÖBB-Fahrplan bringt zwei Millionen mehr Zugkilometer im Nahverkehr
Mit den Kilometern wachsen auch die Preise, und zwar um 1,4 Prozent. Die Preise für Wochen- und Monatskarten bleiben allerdings gleich. Die Züge selbst werden teilweise modernisiert.
Wien – 2017 dürfte den ÖBB einen neuen Fahrgastrekord bescheren, u.a. aufgrund eines vierprozentigen Plus im Fernverkehr. Um diesen Trend fortzusetzen, kündigte CEO Andreas Matthä am Mittwoch weitere Verbesserungen wie zusätzliche zwei Millionen Zugkilometer im Nahverkehr an. Und auch sonst gibt es zahlreiche Neuerungen, die bei der Präsentation des neuen Fahrplans in Wien vorgestellt wurden.
Der neue Fahrplan wird am 10. Dezember in Kraft treten. Und um diesen auch nutzen zu können, werden alle Ticketautomaten mit einer neuen Software ausgestattet, mit denen man die Reise zu jeder der 40.000 Haltestellen buchen kann. „Man gibt das Ziel ein und der ideale Tarif wird automatisch ausgewiesen“, sagte Matthä. Zugleich werden alle Automaten die selbe Oberfläche wie das Internet, die App und die Kartenschalter aufweisen, um so die Bedienung zu erleichtern. Versuchsweise werden in acht Postfilialen ÖBB-Tickets angeboten, Gutscheine auch bei verschiedenen Partnern im Handel.
„Moderate“ Preiserhöhung
Gleichzeitig werden von den ÖBB die Tarife um 1,4 Prozent erhöht. „Moderat“ unter der aktuellen Inflationsrate, wie der CEO meinte. Gleich bleiben jedoch die Preise für Wochen- und Monatskarten sowie jene für die Vorteilscard. Günstiger wird die Sparschiene, von der nun auch Auto- und Motorrad profitieren, wenn sie sich auf die Schiene begeben.
Zu den Verbesserungen des Fahrplans zählen laut Matthä etwa eine Verdichtung der Intervalle auf der S7 und S1 im Großraum Wien, ein Stundentakt vom Wiener Westbahnhof nach Salzburg, Innsbruck und Feldkirch sowie ein neuer Frühzug von Wels zum Flughafen Wien. Dreimal tagsüber gibt es eine Verbindung von Wien nach Venedig sowie zusätzliche Verbindungen von und nach Tschechien. In den sehr gut angenommenen Nightjets wird es Familienabteile geben, mit denen Eltern mit maximal vier Kinder in einem eigenen Abteil reisen und so z.B. für 149 Euro nach Venedig kommen.
„Spielregeln“ in speziellen Bereichen der Züge
Qualitätsverbesserungen sind für das rollende Material im Nahverkehr vorgesehen: Noch heuer werden 98 und bis Ende 2018 145 Cityjets unterwegs sein. Zugleich werden die bestehenden Talent und Desiro auf das gleiche Niveau gebracht. Damit sich alle Passagiere wohlfühlen, werden in den Railjets einerseits Ruhezonen eingerichtet, in denen man sich entspannen kann, andererseits darf es in den speziell eingerichteten Familienzonen ruhig hoch und laut zugehen. Beide Bereiche werden farblich gekennzeichnet und die „Spielregeln“ durch Piktogramme erklärt.
Insbesondere an Geschäftskunden wendet sich das neue Carsharing Rail & Drive. „Für die letzte Meile“, wie Matthä meinte, stehen vorerst 150 Fahrzeuge an 16 Standorten zur Verfügung. Sollte dieses Angebot angenommen werden, ist eine Verdreifachung der Flotte vorgesehen. (APA)