Obama meldet sich zur „Jury Duty“ - und wird nicht ausgewählt
Prominente werden ganz selten als Geschworene genommen.
Chicago – Ex-US-Präsident Barack Obama hat sich in seiner Heimatstadt Chicago zum Geschworenendienst gemeldet. Der 56-Jährige erschien am Mittwoch in einem Gericht zur Auswahl der Jury, wie mehrere US-Medien berichteten. Auf Bildern und Videos war zu sehen, wie Obama das Gebäude betrat und zahlreiche Menschen begrüßte. Ausgewählt wurde er am Ende aber nicht.
Theoretisch kann jeder US-Bürger ab 18 Jahren Teil eines Geschworenengerichts werden. Man bekommt dann eine Vorladung per Post und muss sich am genannten Tag bei Gericht melden. Danach heißt es dann meist erstmal warten.
Wenn ein Prozess ansteht und eine Geschworenen-Jury benötigt wird, kommen die Wartenden nach dem Zufallsprinzip in die Auswahl. Pro Jury werden je nach Art des Prozesses 6 bis 23 Juroren gebraucht. In die Auswahl kommen aber zunächst einmal deutlich mehr, die dann von den Anwälten der beiden Parteien ausführlich befragt werden, um jegliche Art von Befangenheiten auszuschließen.
Prominente werden nur ganz selten ausgewählt. Die meisten Anwälte gehen davon aus, dass eine bekannte Person in der Jury eine zu große Ablenkung für alle Prozessbeteiligten ist.
In Chicago gibt es für die „Jury Duty“ eine Aufwandsentschädigung von 17,20 US-Dollar (14,83 Euro) pro Tag. Auch Obama hätte darauf Anspruch gehabt.
Der Demokrat ist nicht der erste Ex-Präsident, den die Vorladung traf. Auch George W. Bush musste sich im Jahr 2015 in einem Gericht in Dallas (Texas) melden. Er wurde ebenfalls nicht ausgewählt. Der Vorsitzende Richter sagte damals, das habe nichts mit Bushs Bekanntheitsgrad zu tun. Man habe schon alle Geschworenen zusammen gehabt. (APA/dpa)