Gründe für die Skischaukel Sillian-Sexten sind gesichert
Der Sillianer Gemeinderat beschloss die nötigen Grundstückstransaktionen für das 60-Mio.-Euro-Projekt.
Von Catharina Oblasser
Sillian, Sexten — Von einer Skiverbindung von Ost- nach Südtirol träumt man im Osttiroler Oberland schon lange. Schließlich bedeutet das den Zugang zum großen Skizirkus in den Südtiroler Dolomiten. An der Verwirklichung arbeiten nun zwei große Player in der Bergbahnen-Szene: einerseits die Südtiroler Drei Zinnen AG, andererseits der als „Liftkaiser" bekannte Zillertaler Heinz Schultz, der in Osttirol drei Skigebiete betreibt — eines davon in Sillian, wo auch die neue Skischaukel Sillian-Sexten, ein 60 Millionen Euro schweres Projekt, entstehen soll.
Der Sillianer Gemeinderat hat in der Sitzung am Mittwochabend Nägel mit Köpfen gemacht. Es ging darum, die nötigen Grundstücke für die Skischaukel zu sichern. „39 Grundeigentümer sind betroffen", sagt Bürgermeister Hermann Mitteregger. „Die größten sind die Gemeindegutsagrargemeinschaft Leckfeldalpe, die Pfarrpfründe Sillian und die Gemeinde selbst." Für die Agrargemeinschaft entscheidet ebenfalls der Bürgermeister, da er Substanzverwalter ist.
Schließlich kamen die 15 Gemeinderäte zu mehreren einstimmigen Entscheidungen: Für die Bergstation unterhalb der Hochgrube verkauft die Agrargemeinschaft 7000 Quadratmeter Fläche. Bei der Mittelstation, die neben der so genannten Looswiese liegt, wird es etwas komplizierter, wie Gemeindevorstand Peter Leiter beschreibt. Denn da sind vier Grundstückseigentümer betroffen: er selbst, ein anderer privater Eigentümer, die Pfarre und die Gemeinde. „Die Diözese verkauft nur Grund, wenn sie dafür eine andere, gleich große Fläche bekommt", informiert Mitteregger. Schließlich einigte man sich auf einen Tausch: Die Seilbahnbauer erhalten die notwendigen Flächen für die Mittelstation, die Gemeinde verkauft dafür eigene Flächen an die Pfarre und die privaten Grundbesitzer. „Damit sind von Sillianer Seite alle nötigen Grundstückstransaktionen erledigt", gibt Leiter bekannt.
Die nächsten Schritte sind nun die offizielle Einreichung des Projekts, eine Vorprüfung und schließlich die Umweltverträglichkeitsprüfung. Auf Südtiroler Seite stehen noch Verhandlungen mit dem Land über den Skipistenplan an.
Zusammenschluss von zwei Großen
Skischaukel Sillian-Sexten. Errichter der grenzüberschreitenden Skischaukel Sillian-Sexten ist die Hochgruben Seilbahn GmbH & Co. KG. Gesellschafter sind jeweils zur Hälfte die Südtiroler Drei Zinnen AG und die HS-Beteiligungen GmbH von Heinz Schultz.
Verbindungsstück. Die neue Skischaukel hat auf Osttiroler Seite eine Anbindung an das Thurntaler-Skigebiet von Heinz Schultz. Auf Südtiroler Seite gelingt mit dem Brückenschlag zum Helm-Skigebiet der Einstieg in ein Pistennetz, das bis nach Padola reicht.
Vorgeschichte. Die Bestrebungen, Ost- und Südtirol skitechnisch zu verbinden, reichen fast 20 Jahre zurück. Erst jetzt klappt es.