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Deutscher Schauspieler Hans-Michael Rehberg gestorben

Hans-Michael Rehberg bei Dreharbeiten zum Film Appolonia.
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Der Charakterdarsteller starb am Dienstag im Alter von 79 Jahren. Er spielte auch am Wiener Burgtheater und bei den Salzburger Festspielen. Sein letzter Auftritt erfolgte am 28. Oktober als Teiresias in München.

München/Berlin – Der deutsche Schauspieler Hans-Michael Rehberg ist am Dienstag im Alter von 79 Jahren in Berlin verstorben. Das gab heute, Donnerstag, das Residenztheater München bekannt. Rehberg war in seiner langen Karriere auch immer wieder am Wiener Burgtheater und bei den Salzburger Festspielen zu sehen.

Rehberg wurde am 2. April 1938 in Fürstenwalde bei Berlin geboren. An der Folkwang-Schule in Essen absolvierte er seine Schauspielausbildung. Seine Berufslaufbahn begann an den Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld-Mönchengladbach, anschließend ging er von 1963 bis 1972 an das Bayerische Staatsschauspiel in München. Schon mit 30 Jahren wurde er hier Kammerschauspieler. 1971 war er auch als Regisseur tätig und inszenierte im Residenztheater Molières „Tartuffe“.

Nach diesem längeren Festengagement in München war er fortan vorwiegend frei tätig und spielte an fast allen großen deutschsprachigen Häusern, etwa an den Münchner Kammerspielen, am Thalia Theater Hamburg, an der Freien Volksbühne Berlin, am Schauspielhaus Zürich, am Staatstheater Stuttgart, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und an der Berliner Schaubühne.

Egal ob Tragödie oder Komödie, Rehbergs Bandbreite war riesig. Er spielte auch die großen Rollen: den Hamlet, den Mephisto und den Herzog Orsino. Er arbeitete dabei mit Regisseuren wie Ingmar Bergman, Luc Bondy, Andrea Breth, Dieter Giesing, Matthias Hartmann, Heinz Hilpert, Günter Krämer, Franz Xaver Kroetz, Hans Lietzau, Claus Peymann, Volker Schlöndorff, Peter Stein, Philipp Stölzl und Peter Zadek.

Auch in Film und Fernsehen war der vielseitige Charakterdarsteller häufig zu sehen und arbeitete dabei u. a. mit den Regisseuren Klaus Maria Brandauer, Rainer Werner Fassbinder, Alexander Kluge, Wolfgang Murnberger, Wolfgang Petersen, Julian Pölsler, Andreas Prochaska, Ulrich Seidl, Steven Spielberg und Margarethe von Trotta. Für den mit dem Oscar prämierten Film „Liebe“ von Michael Haneke synchronisierte Rehberg den französischen Schauspieler Jean-Louis Trintignant.

Zu seinen vielen Auszeichnungen zählten die Kainz-Medaille, die er 1994 für die Darstellung des Mendel Krik in „Sonnenuntergang“ von Isaak Babel im Wiener Akademietheater bekam.

Am Residenztheater übernahm er 2015 die Rolle des Teiresias in Mateja Kolezniks Inszenierung von „König Ödipus“. Als Teiresias hatte Hans-Michael Rehberg am 28. Oktober 2017 auch seinen letzten Bühnenauftritt.

Große Trauer in der Theaterwelt

Der Tod des Schauspielers hat große Trauer in der Theaterwelt ausgelöst. Das Burgtheater und die Salzburger Festspiele gedachten am Donnerstagnachmittag in Aussendungen des außergewöhnlichen Charakterdarstellers.

„Jede seiner 15 Rollen, die er am Burgtheater in den Jahren 1984 bis 2014 gespielt hat, hinterließ bei uns und dem Publikum tiefe und nachhaltige Eindrücke“, ließ Direktorin Karin Bergmann verlauten. „Wir werden ihn vermissen.“

„Er gehörte zu den großen deutschen Schauspielkünstlern seiner Generation. Das Theater war sein Leben und er verstand es jeder Figur Leben zu geben“, hieß es seitens der Salzburger Festspiele. (APA)

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