Alten Kostbarkeiten zu neuem Glanz verholfen
Heuer jährt sich der Geburtstag des heiligen Martin zum 1700. Mal. Die ihm geweihte Pfarrkirche von Strengen wurde rechtzeitig zum Jubiläum restauriert.
Von Paul Schranz
Strengen –In der Sakristei gab es Feuchtigkeitsschäden, aber auch am Dach und an den Fenstern und Türen nagte der Zahn der Zeit. In den letzten Monaten wurden nun die Sakristei und der Innenbereich der Pfarrkirche Strengen komplett renoviert, Johann Schmid aus Strengen organisierte die Bauabläufe und die Arbeitseinsätze vieler Freiwilliger.
Das Kircheninnere wurde nach den Plänen der Architekten Arno Fessler und Rupert Messner und in Absprache mit dem Denkmalamt und dem Bauamt der Diözese Innsbruck aufwändig saniert. So wurde unter anderem der Betonsockel im Presbyterium entfernt, in der ganzen Kirche ein Fichten- bzw. Lärchenboden gelegt und Elektroarbeiten durchgeführt. Der Restaurator Franz Niederhauser aus Thaur brachte die Heiligenfiguren auf Hochglanz und sorgte für einen neuen Anstrich der Kirchenwände.
Eine Besonderheit erstrahlt nun in neuem Glanz: Die vom Paznauner Barockbildhauer Andreas Damasch (1639–1697) gefertigte Dreifaltigkeit ist nach Ansicht der Experten die wertvollste im deutschsprachigen Raum. „Dieses Kunstwerk war viele Jahre in einer Vitrine versteckt und erstrahlt nun wieder in einem besonderen Licht“, freut sich Pfarrer Georg Schödl.
Eine Bausünde der 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts, als in der Strenger Kirche so wie in vielen anderen Gotteshäusern alles Alte und Traditionelle aufgrund des Neugeistes entfernt und teils „entsorgt“ wurde, konnte ebenfalls rückgängig gemacht werden: Als alle Bänke ausgebaut waren, wurde der Entschluss gefasst, so wie früher einen Mittelgang zu gestalten.
Die Kosten für die Renovierung belaufen sich auf rund 260.000 Euro. Durch die Unterstützung der Gemeinde Strengen, der Diözese Innsbruck, des Bundesdenkmalamtes, der Gedächtnisstiftung und von Spendern, die Patenschaften übernommen haben, konnten bereits 170.000 Euro aufgebracht werden. „Jetzt, da die Kirche in neuem Glanz erstrahlt, hoffen wir auf weitere Unterstützung und danken allen für ihren Beitrag“, so Pfarrer Schödl.
Ein Teil des offenen Betrages soll beim Fest am Sonntag, dem Strenger Kirchtag, aufgebracht werden. Das dem heiligen Martin geweihte Gotteshaus wird im Rahmen eines Gottesdienstes um 10 Uhr gesegnet. Die Vereine, die Musikkapelle und die Schützenkompanie werden dem Anlass den entsprechenden Rahmen geben. Für das anschließende weltliche Fest öffnet das Gasthaus Post seine Pforten. Oberländer Firmen haben Lebensmittel und Getränke spendiert, der Erlös fließt in die Renovierungskassa.