Innenpolitik

Bures wirft Khol „gestriges Signal“ vor

Doris Bures (SPÖ) übt Kritik an den Aussagen des ehemaligen ÖVP-Nationalratspräsidenten Khol über ihre Lehrausbildung.
© Thomas Böhm/TT

SPÖ-Politikerin Doris Bures zeigt sich über das Weltbild und die Häme des früheren ÖVP-Nationalratspräsidenten Andreas Khol verwundert.

Von Michael Sprenger

Wien –In den sozialen Netzwerken wurde eine Aussage von Andreas Khol in der Tiroler Tageszeitung als „grobes Foul“ beschrieben. Der frühere ÖVP-Nationalratspräsident nahm zur bevorstehenden Wahl seiner Parteifreundin Elisabeth Köstinger Stellung. Dass Köstinger zuvor nicht Abgeordnete des Nationalrates war, kommentierte Khol folgendermaßen: „Köstinger kann es. Es ist auch ein gutes Signal an den Zeitgeist, wenn die ÖVP für dieses wichtige Amt eine Frau nominiert. Das tut der ÖVP gut. Doris Bures von der SPÖ war Zahnarztassistentin und hat einen guten Job als Erste Nationalratspräsidentin gemacht.“

Gegenüber der Tiroler Tageszeitung brachte nun Bures ihre Verwunderung über den ÖVP-Politiker zum Ausdruck, der glaubt, ihre Berufsausbildung hervorheben zu müssen. „Ich habe diese Zeilen durchaus mit amüsierter Verwunderung gelesen. Denn es überrascht dann doch, dass ein ehemaliger Nationalratspräsident meint, er müsse meine Lehrausbildung in Zusammenhang zu meiner Politikerlaufbahn stellen. Ich möchte an dieser Stelle nicht das politische Weltbild von Universitätsprofessor Andreas Khol bewerten, aber wer im Jahr 2017 eine Karriere nach einer Lehre als hervorzuhebende ‚Besonderheit‘ darstellt, setzt meiner Meinung nach kein gutes, sondern ein sehr gestriges Signal. Ich darf aber zumindest die Hoffnung aussprechen, dass Khols Häme nicht allen Menschen gilt, die einen Lehrberuf erlernen oder erlernt haben.“

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