BSO forderte erneut Allianz von Sport und Politik
Die Bundes-Sportorganisation versuchte der Politik das Engagement in sportlichen Belangen nicht zuletzt mit dem Hinweis auf positive finanzielle Effekte schmackhaft zu machen.
Wien – Anlässlich der derzeit laufenden Regierungsbildung ist auch Österreichs organisierter Sport mit seinen Forderungen auf den Plan getreten. Bei einer Pressekonferenz am Freitag in Wien versuchte die Bundes-Sportorganisation (BSO) einmal mehr, der Politik Engagement in sportlichen Belangen nicht zuletzt mit dem Hinweis auf positive finanzielle Effekte schmackhaft zu machen.
„Körperliche Aktivität spart Geld“, stellte BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer fest. Auch seine ihn flankierenden „Vizes“, Hartwig Löger und Michael Eschlböck, betonten den volkswirtschaftlichen Nutzen von Sport und Bewegung. „Inaktivität kostet im Jahr 2,4 Milliarden Euro. Jeder investierte Euro kommt fünffach zurück“, rechnete Löger vor. Eschlböck verschwieg auch die Tücke dabei nicht: „Das sind längerfristige Effekte“. Ergo spüre eine kommende Regierung die positiven Auswirkungen im Sackerl nicht. So oder so brauche der Sport einen höheren politischen Stellenwert und ein Regierungsprogramm, „das im Unterschied zur Vergangenheit konkrete, messbare Zielsetzungen enthält, die mit dem Sport vereinbart werden“.
Lange Wunschliste an Regierung
Die Wunschliste an die kommende Regierung ist jedenfalls lang. Das Trio mahnte eine Valorisierung der im Glücksspielgesetz verankerten Bundes-Sportförderung ein und forderte in diesem Zusammenhang zusätzlich eine Abgabe auf in Österreich abgeschlossene Online-Sportwetten. Diese solle dann auch dem heimischen Sport zugutekommen. Der Aufbau eines ORF-Sportkanals, der das heimische Sportgeschehen in seiner gesamten Breite, also auch inklusive der Premium-Sportarten abbildet, gehört ebenfalls zum Forderungskatalog.
Auf der „aktiven“ Seite geht es der BSO um die Erweiterung der täglichen Bewegungseinheit aller schulpflichtigen Kinder bis 14 Jahre, durchgeführt von Personal, das von den Sportvereinen zur Verfügung gestellt wird. Nicht zuletzt deswegen sei eine Neudefinition des Haftungsrahmens vonnöten. Urteile wie jenes im Fall des steirischen Kindergartens, bei dem eine Aufsichtsperson für den Turnunfall eines Kindes schadenersatztechnisch zu Verantwortung gezogen wurde, zeigten die hier lauernden Gefahren auf.
Weitere Forderungen lauten u.a.: Ein mittel- und langfristiger Plan für Sportstätten in Abstimmung mit Ländern und Gemeinden, die Erstellung eine Bewerbungsstrategie für Sportgroßveranstaltungen, die Entwicklung eines Österreichischen Sportentwicklungsberichts in Zusammenarbeit mit der Statistik Austria oder den Ausbau der Karrieremodelle im Sport. Hundstorfer: „Bereits vor der Wahl waren sich die Parteien in Punkten wie Sport und Schule oder Sportinfrastruktur einig. Nun gilt es, diese Inhalte auch einzufordern.“ (APA)