Digitale Offensive: Tirol investiert 100 Mio. Euro
Am 15. Tiroler Innovationstag präsentierte Landeshauptmann Günther Platter die ersten vier Projekte eines 100-Mio.-Euro-Förderprogramms.
Innsbruck –„Digitalisierung findet statt, mit oder ohne uns“, meinte Landeshauptmann Günther Platter bei seiner Eröffnungsrede auf dem gestrigen 15. Tiroler Innovationstag. Und um dabei zu sein, müsse man jetzt handeln.
Bei dem von der Standortagentur Tirol organisierten Innovationstag präsentierte Platter dazu die ersten konkreten Projekte der im Herbst beschlossenen 100 Mio. Euro schweren Digitalisierungsoffensive. So stünden in den nächsten fünf Jahren für den weiteren Breitbandausbau 50 Mio. Euro bereit. Zudem sollen Unternehmen bei der Erarbeitung und Umsetzung von Digitalisierungsprojekten mit 6,5 Mio. Euro pro Jahr gefördert werden. Für die Initiative digital.tirol (siehe Kasten) stehen jährlich 700.000 Euro zur Verfügung. Des Weiteren sollen auch Gemeinden mit rund einer Million Euro bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten unterstützt werden.
Für Tirols Schulen werden 1,8 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt. Damit sollen Projekte gefördert werden, die die digitale Kompetenz von Lehrern und Schülern stärken. Außerdem sollen alle Schulen mit Laptops ausgestattet werden.
Vernetzte Pistenraupen, Autos, die mit Verkehrsmanagement-Systemen kommunizieren, oder Seifenspender, die dafür sorgen, dass ein Arzt, der sich nicht die Hände gewaschen hat, den Operationssaal nicht betreten kann – Big Data, Industrie 4.0 und auch künstliche Intelligenz werden die Wirtschaft und Gesellschaft massiv verändern. Doch wie sieht dies im Unternehmensalltag aus? Wo steht Tirol hier? Was passiert schon in den Betrieben, wer hat den Dreh raus? Darüber diskutierten am Mittwoch auch Experten und Unternehmensvertreter aus Tirol.
Ein wichtiger Tenor der Diskussion: Wer in der neuen „digitalen Welt“ Bestand haben will, muss lernen, über den Tellerrand zu blicken, sich zu vernetzen. Elisabeth Biedermann, Chefredakteurin des Technologie-Magazins Factory, nennt dies das Ende der „Kultur des Alles-selber-Machens“. Für Edwin Meindl, Geschäftsführer des Automobil- und Luftfahrtzulieferers Micado, ist die Digitalisierung überhaupt schon „durch“. In Wahrheit würden wir inzwischen eine „digitale Revolution“ erleben, so Meindl. (hu)