Begegnung mit dem Tod als elementare Erfahrung
Die Hospizgruppe kümmert sich seit einem Jahrzehnt um Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Dabei verschieben sich die Prioritäten.
Breitenwang –Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten und damit auch Angehörige zu entlasten hat sich die Tiroler Hospiz Gemeinschaft auf ihre Fahnen geheftet. Der Außerferner Ableger kümmert sich nun schon seit zehn Jahren um das sensible Thema und lud aus diesem Anlass zu einem Festakt in den Pfarrstadel Breitenwang.
Die Wertschätzung, die die Freiwilligen-Organisation in weiten Teilen der Bevölkerung genießt, wurde durch die Anwesenheit zahlreicher Entscheidungsträger, Bürgermeister und der Kirche unterstrichen. Sie alle zeigten sich dankbar, dass durch die Arbeit des Hospiz-Teams die Menschen am Ende ihres Lebensweges nicht alleine gelassen werden. Dekan Franz Neuner honorierte das Engagement mit Worten von Ewald Balser: „Alles Schöne in der Welt lebt von den Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht.“ Die Arbeit des Teams bezeichnete er als die glaubwürdigste Art zu zeigen, dass andere Menschen wichtig sind.
Die Hospizgruppe selbst sieht sich als Ergänzung in der Betreuung durch Angehörige, Ärzteschaft und Pflegende. Dabei steht der Mensch mit all seinen Bedürfnissen immer im Mittelpunkt. Die Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht und ihr Einsatz ist unentgeltlich. Die Kosten für Telefon, Fahrten, Weiterbildung und Supervision werden über Spenden aufgebracht.
„Wer mit dem Tod in Berührung kommt, wird berührt. Es ist eine der elementarsten Erfahrungen in unserem Leben. Eine, die wir alle teilen. Unsere Gesellschaft hat den Tod aus dem Leben verbannt und ihn dadurch größer gemacht, als er ist. Mit der Nähe des Todes überdenken wir unsere Prioritäten. Plötzlich ist klar, welche Dinge wirklich zählen und bei welchen wir nur glauben, dass sie wichtig sind“, versucht Obfrau Angelika Ulseß ihre Motivation und die ihrer Mitstreiter zu skizzieren. Die Mitarbeiter durchlaufen eine zielgerichtete Ausbildung, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden. Alois Gratl, einer der Gründer der Gruppe und bisher einziges männliches Mitglied im zwölfköpfigen Team, wird bald einen Mitstreiter bekommen: Diakon Gerhard Hartmann. (hni)