27 Absolventen bestanden die akademische Taufe
27 Absolventen des Landecker Bachelor-Studiums waren am Freitag bei der ersten Sponsionsfeier im Stadtsaal dabei. Der Studienstandort erntete lobende Worte.
Von Helmut Wenzel
Landeck –Sie sind die Pioniere des Landecker Bachelorstudiums Wirtschaft, Gesundheits- und Sporttourismus (BWGST): 27 Absolventen standen am Freitag auf der Bühne im Stadtsaal, um ihre Urkunden bzw. den Titel „BSc“ („Bachelor of Science“) abzuholen. „Insgesamt haben wir 35 Absolventen, acht sind leider verhindert“, klärte Prof. Peter Heimerl auf.
Mit der ersten Sponsionsfeier habe die Bezirksstadt ihre akademische Feuertaufe endgültig bestanden, hoben die Festredner hervor. Auch das Studentenlied „Gaudeamus igitur“ feierte gestern seine Premiere im Stadtsaal. „2013 bin ich noch skeptisch gewesen“, verriet Bürgermeister Wolfgang Jörg, „heute steht fest, dass das Studium eine große Bereicherung für unsere Stadt ist.“
Die Rektoren Tilmann Märk (Universität Innsbruck) und Sabine Schindler (UMIT Hall) streuten dem Standort ebenso Rosen wie die beiden Studienleiter Gottfried Tappeiner und Peter Heimerl. Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg beschrieb die Entwicklung des Landecker Bachelorstudiums so: „2014 war es ein zartes Pflänzchen, heute ist daraus eine ordentliche Blume geworden.“
Was sagen die Absolventen zur akademischen Ausbildung im Tourismusbezirk? Ex-Skirennläuferin Steffi Köhle strahlt, dass sie den „BSc“ geschafft hat: „Für mich war es ideal, weil ich das Studium vor meiner Haustüre machen konnte. Im Laufe der drei Jahre hat mich Wirtschaft in Kombination mit Sport immer mehr interessiert.“ Die Gesundheitsfächer hingegen habe sie als Pflichtübung gesehen. Das Studium selbst sei alles andere als ein Spaziergang gewesen. „Wir haben uns ganz schön hineingekniet.“ Die sportliche Absolventin ist derzeit bei einem Steuerberater beschäftigt. Ihre Ausbildungspläne gehen aber noch weiter – sie will die Steuerberaterprüfung machen.
Auch der 25-jährige Patrick Salner aus Ischgl hat seit gestern den Bachelor in der Tasche. „Ich komme aus einer Tourismusfamilie und habe in unserem Betrieb öfters mitgearbeitet.“ Das Bachelorstudium sieht er ebenfalls als große Herausforderung. „Man kann es sicher nicht nebenbei machen, es ist ein Vollzeitjob.“ Ein fixes berufliches Ziel hat er noch nicht, weil er zuerst das Masterstudium machen will. Ob er danach in den Tourismus einsteigt oder sich bei einem Konzern bewirbt, lässt er sich derzeit offen. Über den Studienort Landeck kann er nur Positives sagen. „Zum Studium nach Innsbruck pendeln wäre nicht so ideal gewesen.“
Eva Senn aus Landeck zählt ebenfalls zu den freudestrahlenden Absolventinnen: „Einige Fächer sind schwierig gewesen, die Projektarbeit hat mir gut gefallen. Es waren Projekte mit praktischem Nutzen in der Region.“ Nach Abschluss der fünfjährigen HLW (Höhere Bundeslehranstalt für Wirtschaftliche Berufe in Landeck) wertet sie das Bachelor-Studium als „idealen Aufbau“. Das Tüpfchen auf dem i wäre für die Landeckerin noch ein Masterstudium. „Ich hoffe sehr, dass das auch in Landeck angeboten wird.“ Beruflich sieht sie ihre Ziele nicht unbedingt im Tourismus. „Wenn ich in den Tourismus einsteige, dann nur im nachhaltigen Tourismus.“
Zunächst sei sie belächelt worden, als sie zum Studium nach Landeck ging, erzählte Absolventen-Sprecherin Claudia Rauch. Doch im Laufe der Zeit habe ihr Freundeskreis gesehen, dass der Standort viele Vorteile bietet. „Ein Vorteil ist die familiäre Atmosphäre und auch das Umfeld mit Sport- und Freizeitmöglichkeiten“, zeigte sie auf. Unter den Studierenden hätten sich Freundschaften entwickelt, „bei schwierigen Aufgaben haben wir uns gegenseitig den Rücken gestärkt“.