Ex-Vorwärts-Abgeordnete tritt mit „Familienpartei“ an
Andrea Krumschnabel will bei der Landtagswahl im Februar mit ihrer eigenen Liste ins Rennen gehen. Ziel ist eine tirolweite Familienpolitik nach dem Vorbild Kufstein – nicht nur für die „klassische“ Vater-Mutter-Kind Familie.
Innsbruck — Die ehemalige Vorwärts-Tirol-Abgeordnete Andrea Krumschnabel tritt bei der Landtagswahl am 25. Februar mit einer eigenen Liste an. „Wir wollen in allen Bezirken ins Rennen gehen und in den Landtag einziehen", erklärte die derzeit freie Landtags-Mandatarin bei einer Pressekonferenz am Freitag in Innsbruck. Die derzeit noch nicht vollständig abgeschlossene Kandidatensuche laufe „sehr gut".
Sie selbst werde als Spitzenkandidatin die Liste anführen. „Die Familien in Tirol brauchen eine starke Stimme", so Krumschnabel. Sie sei jetzt insgesamt fünf Jahre im Tiroler Landtag und habe sich außerdem schon seit Jahrzehnten mit der Familienthematik beschäftigt. Als Mitstreiterinnen präsentierte sie Manuela Tanzer und Brigitta Klein. Tanzer leitet unter anderem das Eltern-Kind-Zentrum „Schubi-Du" , Klein ist Kufsteiner Vizebürgermeisterin von der Liste „Die Parteifreien".
Kufstein als Vorbild
Klein wollte indes Kufstein als Vorbild für eine zukünftige Landespolitik der neuen Familienpartei verstanden wissen. „In Kufstein betreiben wir Politik nicht über die Köpfe hinweg", betonte sie. Man mache dort eine „menschenfreundliche Politik" und kümmere sich um Jugendliche, Kinder und Senioren gleichermaßen. Krumschnabel nannte außerdem die flächendeckende Kinderkrippen-Betreuung in Kufstein als Vorbild.
Bei der neuen Partei will man außerdem keinen Klubzwang, wie Krumschnabel betonte. Inhaltlich will man etwa alleinerziehende Frauen „großzügiger unterstützen" oder die Elternbeiträge bei Kinderkrippen und Kindergärten senken, wie Krumschnabel ausführte. Unter Familie verstehe man bei der Partei außerdem nicht nur die klassische Vater-Mutter-Kind-Konstellation, sondern beispielsweise auch Patchwork-Familien oder gleichgeschlechtliche Eltern mit Kindern, war man sich einig.
Den Wahlkampf möchte man laut Tanzer „selbst finanzieren", ein Spendenaufruf ist laut Krumschnabel außerdem schon über soziale Netzwerke gemacht worden. Als Ziel für die Landtagswahl nannte sie auf Nachfrage „mehrere Mandate", einen bestimmten Prozentsatz wollte sie allerdings nicht beziffern. „Wir wollen Gestalter sein und nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt", gab sich Krumschnabel optimistisch.
Krumschnabel war bei der Landtagswahl 2013 für Vorwärts Tirol angetreten. Nach Unstimmigkeiten mit der Parteiführung wurde sie 2014 ausgeschlossen. (TT.com, APA)