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EU-Kritikerin will in das Außenamt

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Wien – Die Publizistin und Nahost-Expertin Karin Kneissl will Außenministerin werden. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache habe sie eine Woche n...

Wien –Die Publizistin und Nahost-Expertin Karin Kneissl will Außenministerin werden. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache habe sie eine Woche nach der Wahl gefragt; als „Unabhängige“ nehme sie dieses Angebot an. Damit ist es nicht getan. Die ÖVP müsste der FPÖ dieses Ressort überantworten.

Kneissl (52), einstige Mitarbeiterin von ÖVP-Außenminister Alois Mock, ist parteilos und pro-europäisch. Die Ex-Diplomatin hat aber auch mit scharfer EU-Kritik, Sympathie für die Unabhängigkeit Kataloniens und kontroversen Aussagen zum Thema Migration aufhorchen lassen.

Nach dem Brexit-Referendum schoss sich Kneissl in einem Beitrag für Krone auf EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ein, qualifizierte ihn als „Zyniker der Macht“, „rüpelhaft“ und arrogant. „Er gebärdet sich als Brüsseler Cäsar, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Vereinbarungen zu brechen, wenn es ihm nützlich scheint“, schrieb sie im Juli 2016.

Meistens meldete sich Kneissl als Nahost-Expertin und – mit zunehmender Intensität – zu den Themen Flüchtlinge, Migration und Integration zu Wort. Dabei wurde ihr vorgeworfen, Stereotype zu bedienen.

So befand sie am Höhepunkt der Flüchtlingskris­e – im Jahr 2015 –, dass es sich größtenteils um Wirtschaftsflüchtlinge handle; und die Asylwerber zu „80 Prozent“ junge Männer zwischen 20 und 30 Jahren seien. (APA, TT)