Gute Geschichte: Die Herbergssuche in unserer modernen Zeit
Das 14. Türchen im Adventkalender von Caritas und TT führt uns in die yo!vita Wohneinrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
Innsbruck –Amadou ist im Alter von 15 Jahren alleine aus seinem Herkunftsland Gambia geflüchtet. Er kommt nach einer eineinhalb Jahre dauernden Flucht in Österreich an und findet in Tirol ein neues Zuhause. yo!vita ist eine von aktuell zehn Einrichtungen in Tirol, die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen wie Amadou ein Zuhause bieten.
20 geflüchtete Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren aus verschiedenen Nationen der Welt finden in zwei Wohngruppen des Roten Kreuzes, in Zusammenarbeit mit der Tiroler Soziale Dienste GmbH, einen sicheren Ort.
Dieser Ort ist jedoch nur noch bis Mitte 2018 ein Zuhause: Das Benediktinerstift Fiecht, in dem die Einrichtung seit 2010 eingemietet ist, geht gerade einen Weg der Umorientierung. Die Zusammenarbeit, die auch im siebten Jahr sehr gelungen war, geht ihrem Ende zu. Der Mietvertrag der Einrichtung läuft aus, eine neue Herberge wird derzeit gesucht. Die Jugendlichen werden bis zu ihrem Auszug, ihrem 18. Geburtstag, umfassend begleitet. Nach einer Phase der Stabilisierung und Orientierung, in der Alltagskompetenzen vermittelt werden, wird ein Fokus auf Bildung und Perspektiven gelegt. Unterstützung im Asylverfahren, Gesundheit fördern, Netzwerke aufbauen, Freizeitgestaltung und schließlich die Loslösung von der Einrichtung und Vorbereitung auf den Auszug sind wesentliche Aufgaben. Ein professionelles Team bestehend aus Fachpersonal, Deutschtrainerinnen wie auch Zivildienern und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schafft diesen Ort der Sicherheit und des Schutzes wie der Orientierung und des Lernens.
Weihnachten ist hier im mitteleuropäischen Raum eines der zentralen Feste, das auch in der Einrichtung mit den Jugendlichen gefeiert wird. Viele Jugendliche haben jedoch keinen Bezug zu Weihnachten, da es in ihren Herkunftsländern nicht oder an anderen Tagen gefeiert wird. Sie freuen sich aber immer über die Gelegenheit, gemeinsam zu feiern, zu essen, zu tanzen. Sie lernen damit auch eine österreichische Tradition kennen, gleichzeitig bringen sie ihre ihnen wichtigen Traditionen und Festtage ein. (TT)