Ministerliste fix: So sieht die neue schwarz-blaue Regierung aus
Kurz tauscht das ÖVP-Regierungsteam komplett aus und setzt auf Experten und politische Quereinsteiger. Ex-A1-Chefin Schramböck wird Wirtschaftsministerin.
Wien, Innsbruck - Die ehemalige A1-Chefin Margarete Schramböck wird im ÖVP-Regierungsteam Ministerin für Wirtschaft und Digitales. Schramböck schied erst im Oktober, zwei Tage nach der Nationalratswahl bei A1 aus. In der Tiroler ÖVP wird sie - nach dem Ausscheiden von Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter - als Tiroler „Minister-Beitrag" für die neue Bundesregierung bewertet. Die gebürtige St. Johannerin wurde heuer sowohl zur „Tirolerin des Jahres" als auch zur „WU-Managerin des Jahres" gekürt.
Der bisherige Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter gehört der neuen Regierung nicht mehr an. Der neue Bundeskanzler Sebastian Kurz hat damit das gesamte bisherige Ministerteam der ÖVP ausgewechselt und setzt zum Teil auf Experten und politische Quereinsteiger. Der einzige bisherige ÖVP-Minister, der auch der neuen Regierung angehört, ist Kurz selbst als künftiger Bundeskanzler. Acht Minister bekommt die ÖVP, sechs die FPÖ.
So sieht das ÖVP-Regierungsteam aus:
- Bundeskanzler: Sebastian Kurz
- Kanzleramtsminister für EU, Medien, Kunst und Kultur: Gernot Blümel
- Finanzen: Hartwig Löger
- Wirtschaft: Margarete Schramböck
- Bildung, Universitäten, Kindergärten: Heinz Faßmann
- Frauen und Familie: Juliane Bogner-Strauß
- Justiz und Staatsreform: Josef Moser
- Landwirtschaft und Umwelt: Elisabeth Köstinger
- Staatssekretärin im Innenministerium: Karoline Edtstadler
Löger wird Finanzminister, Faßmann Bildungsminister
Auf ÖVP-Seite wird der Wiener ÖVP-Chef Gernot Blümel Kanzleramtsminister, zuständig für EU, Medien, Kunst und Kultur. Heinz Faßmann, Vizerektor der Universität Wien, wird Bildungsminister und bekommt auch die Agenden Wissenschaft, Kindergärten und Elementarpädagogik dazu. UNIQA-Österreich-Chef Hartwig Löger wird Finanzminister, Schramböck Wirtschaftsministerin.
Die steirische Molekularbiologin und Neo-Nationalratsabgeordnete Juliane Bogner-Strauß übernimmt das Ressort Frauen, Familie und Jugend. Der frühere Rechnungshofpräsident Josef Moser ist als Minister für Justiz und Staatsreform vorgesehen. Nationalratspräsidentin Elisabeth Köstinger wechselt ebenfalls in die Regierung und übernimmt die Agenden Nachhaltigkeit, sprich Landwirtschaft und Umwelt, sowie Tourismus.
Im Gegenzug wird der bisherige Innenminister Wolfgang Sobotka Nationalratspräsident. werden. Die Salzburger Juristin Karoline Edtstadler (36) wird Staatssekretärin im Innenministerium. Die als resolut beschriebene Richterin war zuletzt als juristische Mitarbeiterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) tätig. Davor war sie Oberstaatsanwältin der Wiener Korruptionsstaatsanwaltschaft und im Kabinett von Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP).
Kneissl wird Außenministerin, Kunasek Verteidigungsminister
Bei den Freiheitlichen wird Parteichef Heinz-Christian Strache Vizekanzler. Innenminister wird der bisherige FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl, neuer Verteidigungsminister der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek. Der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer übernimmt das Infrastruktur- und Verkehrsministerium.
Die ehemalige FPÖ-Abgeordnete Beate Hartinger wird Ministerin für Soziales und Gesundheit. Die Nahost-Kennerin Karin Kneissl zieht als parteifreie Kandidatin auf einem FPÖ-Ticket ins Außenministerium ein. Der langjährige Abgeordnete Hubert Fuchs wird staatssekretär im Finanzministerium.
So sieht das FPÖ-Regierungsteam aus:
- Vizekanzler und Minister für Beamte, Sport: Heinz-Christian Strache
- Inneres: Herbert Kickl
- Verteidigung: Mario Kunasek
- Infrastruktur und Verkehr: Norbert Hofer
- Soziales und Gesundheit: Beate Hartinger
- Äußeres: Karin Kneissl
- Staatssekretär im Finanzministerium: Hubert Fuchs