Robustes und Luxuriöses
Der SsangYong Rexton vereint in der Höchstausstattung Icon Offroadtauglichkeit mit Oberklasse-Ausstattung. Auch die Formensprache ist mehrheitstauglich.
Von Markus Höscheler
Radfeld –Manch asiatisch-stämmige Marke hat sich in den vergangenen Jahren vom europäischen Kontinent verabschiedet, darunter die GM-Tochter Chevrolet und der Toyota-Ableger Daihatsu. Auch von SsangYong hätten sich wohl manche Marktbeobachter gedacht, dass das Unternehmen angesichts einiger Design-Schnitzer nicht viele Zukunftschancen hat. Aber es kam anders: Mit Tivoli und XLV hat sich SsangYong zuletzt zurückgemeldet, mit bekömmlichen Formen und einem ansprechenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Damit gelang dem Label eine Respekt verdienende Rückkehr, die ihre Fortsetzung nun in der neuen Rexton-Generation wiederfindet. Das 4,85 Meter lange Sport Utility Vehicle zeigt selbstbewusst eine markante Front mit breitem, Chromspangen-verziertem Kühlergrill samt angeschlossenen Frontscheinwerfern, verzichtet auf coupéartigen Dachlinien-Schnickschnack, sondern setzt in erster Linie auf ein großzügiges Raumangebot. Mit einem Ladeabteil, das fast zwei Kubikmeter groß sein kann, befindet sich der Rexton eigentlich schon im Revier der Großraumlimousinen. Deren Variabilität spiegelt sich auch in der Option, den Fünfsitzer zu einem (aufpreispflichtigen) Siebensitzer mutieren zu lassen. Sollte die dritte Sitzreihe aber nicht benötigt werden, so fasst der Kofferraum netto schon 820 Liter. Somit sind Familienreisen und großzügigen Wochenendeinkäufen kaum Grenzen gesetzt.
Achtbar schlägt sich der neue Rexton nicht nur in der Außendarstellung und in der Platzofferte, sondern auch in der Fortbewegung. Das Fahrwerk ist ausreichend komfortabel abgestimmt. Die leichtgängige Lenkung lässt zudem vergessen, dass wir es hier mit einem 2,2-Tonner zu tun haben. Als geradezu ideal erscheint die angebotene Motorisierung mit einem 2,2-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel, der 181 PS leistet und ab 1600 Touren 420 Newtonmeter maximales Drehmoment stemmt. Die Laufkultur überzeugt weitgehend, ebenso die Gestaltung des Innenraums, der mit einwandfrei ablesbarem Instrumentarium, Lederausstattung (abgesteppt), belüfteten, beheizbaren und elektrisch verstellbaren Vordersitzen aufwartet. Sogar die Rücksitze lassen sich wärmen.
Dass SsangYong gegenüber der Konkurrenz aufgeholt hat, zeigt sich am Navigationssystem mit 9,2 Zoll großem Touchscreen und am Ausmaß der Sicherheitstechnik – der Rexton vertraut einem Totwinkelassistenten, einem hinteren Querverkehrsassistenten, einem Spurwechselassistenten und bietet zudem eine gute Rundumsicht mit dem Panorama-Videokamerasystem an. Dieses ist nicht nur beim Rückwärts-Einparken von Vorteil, sondern auch beim Operieren im Gelände. Dass dies gar nicht so abwegig ist, zeigt der zuschaltbare Allradantrieb mitsamt Untersetzungsgetriebe. In die Kraftübertragung mischt sich außerdem eine von Mercedes gelieferte Siebengangautomatik ein. Insgesamt sind dafür 50.900 Euro (Fünfsitzer) fällig – wobei die Rexton-Tarife mit weniger Ausstattung und Zweiradantrieb bei 36.900 Euro beginnen.