Italien

29 Tote in Hotel: Gedenken an Lawinenkatastrophe in Italien

Eine Luftaufnahme des Hotels nach der Katastrophe. Durch die Lawine wurde das Hotel um zehn Meter verschoben.
© Reuters

Präsident Mattarella empfängt am Freitag Überlebende und Hinterbliebene.

Pescara – Ein Jahr nach der Lawinenkatastrophe mit 29 Toten am mittelitalienischen Gran-Sasso-Massiv haben Hinterbliebene und Überlebende der Menschen gedacht, die in einem Hotel unter den Schneemassen starben. Mit Fackeln in der Hand wanderten sie am Donnerstagvormittag zu dem Ort, an dem sich nach wie vor die Ruinen des Hotels befinden.

Am Nachmittag findet das Gedenken unter dem Motto „Nie wieder“ im nahe gelegenen Ort Penne eine Fortsetzung. Am 18. Jänner 2017 hatten zunächst vier Erdbeben mit einer Stärke über 5 die Region mitten in einem Schneechaos erschüttert. Am Nachmittag ging dann eine Lawine auf das Hotel nieder. Acht Tage lang suchten Einsatzkräfte nach Überlebenden und bargen neun Menschen, darunter vier Kinder. Insgesamt elf Menschen überlebten die Tragödie.

Auch der italienische Staatschef Sergio Mattarella gedachte der Toten. Die Tragödie im Hotel Rigopiano sei eine „tiefe Wunde für ganz Italien“, sagte der Staatschef. Er hob den Einsatz der Retter unter extrem gefährlichen Bedingungen hervor, die selbst ihr Leben riskiert hätten. Mattarella lud Überlebende und Hinterbliebene für morgen, Freitag, in den Quirinal, den Präsidentschaftssitz in Rom, ein.

Die Verantwortung für die Katastrophe ist noch nicht geklärt. Die Staatsanwaltschaft von Pescara ermittelt nach wie vor gegen 23 Personen wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung. Zu ihnen zählen der Ex-Polizeichef von Pescara, der Präsident der Provinz Pescara und der Bürgermeister von Farindola. (APA)