Svindal krönte sich in Kitzbühel erneut zum Super-G-König
Aksel Lund Svindal feierte am Freitag seinen bereits dritten Super-G-Sieg in Kitzbühel. Kjetil Jansrud und Matthias Mayer komplettierten das Podest.
Kitzbühel - Speed-König Aksel Lund Svindal setzte sich beim Super-G in Kitzbühel am Freitag die Krone auf. Der Norweger feierte auf verkürzter Strecke mit provisorischen Ziel am Oberhausberg in 1:30,72 Minuten seinen 35. Weltcupsieg. Landsmann Kjetil Jansrud kam mit einer halben Sekunde Verspätung als Zweiter ins Ziel, Matthias Mayer (+ 0,56 Sekunden) ließ die rot-weiß-roten Fans als Dritter jubeln. Pech hatte Hannes Reichelt, der das Stockerl als Vierter um eine Hundertstelsekunde verpasste.
"Es ist schon ein spezieller Sieg heute", gab Svindal zu Protokoll, der bei seinem letzten Kitz-Auftritt 2016 in der Abfahrt schwer gestürzt war und seinen dritten Super-G-Sieg in der Gamsstadt perfekt machte. "Bei der Einfahrt ins Ziel bin ich mir wie bei einem Jugendrennen vorgekommen. Da musstest du auch schauen, ob ein Betreuer den Daumen nach oben zeigt. Das war beim mir zum Glück der Fall." Der Abfahrtssieg auf der Streif fehlt dem 35-Jährigen noch: "Für den würde ich auch den Super-G-Sieg heute eintauschen."
Mayer: "Mehr als Platz zwei war nicht drinnen"
Mayer hatte Svindal im oberen Streckenbereich noch Paroli bieten können. Ein Fehler bei der Steilhang-Einfahrt kostete aber wertvolle Zehntel. "Die Schneeverhältnisse liegen mir eigentlich nicht so. Gut, dass es so ausgegangen ist", sagte der Kärntner, der zähneknirschend zugab: "Natürlich sieht man die Norweger nicht gerne auf dem obersten Stockerl in Österreich, aber mehr als Platz zwei war nicht drinnen."
Dass überhaupt gefahren werden konnte, grenzte beinahe an ein Wunder. In den frühen Morgenstunden war in Kitzbühel noch nicht an ein Rennen zu denken. Die zahlreichen Helfer und die Abordnung des Bundesheers waren seit Mitternacht damit beschäftigt, die Piste vom Neuschnee zu befreien. Bereits um 7.30 Uhr wurde das Rennen auf 13.00 Uhr verschoben. Der Streckenstart wurde mit Mausefalle, das Ziel mit Oberhausberg festgelegt, um die Zielpassage für die Abfahrt am Samstag (11.30 Uhr) zu schonen.
Der Feierlaune tat das keinen Abbruch. Rund 15.000 Fans feierten die Skihelden nach der verspäteten Einfahrt ins traditionelle Zielgelände lautstark. "So konnten wir zumindest einmal gscheid im Ziel jubeln. Sonst sind die Beine immer blau von der Fahrt", konnte Hannes Reichelt den Umstellungen auch etwas Positives abgewinnen. Dem knapp verpassten Stockerlplatz weinte der Salzburger nur eine kleine Träne nach: "Ein bisserl hätte sich der Matthias (Anm. Mayer) schon Zeit lassen können. Aber ich habe auch schon Rennen mit einer Hundertstel Vorsprung gewonnen. Deshalb passt das schon so."
Auf die Organisatoren in Kitzbühel kommt in den kommenden Stunden wieder jede Menge Arbeit zu, um die Streif bis Samstagmittag in rennfertigen Zustand zu bekommen. In der Gamsstadt werden beim Abfahrtsklassiker bis zu 45.000 Zuschauer erwartet. (TT.com)
Super-G der Herren in Kitzbühel
1. Aksel Lund Svindal (NOR) 1:30,72 Minuten
2. Kjetil Jansrud (NOR) +0,50 Sekunden
3. Matthias Mayer (AUT) +0,56
4. Hannes Reichelt (AUT) +0,575. Adrien Theaux (FRA) +0,70
6. Beat Feuz (SUI) +0,83
7. Peter Fill (ITA) +0,92
8. Andreas Sander (GER) +1,13
9. Blaise Giezendanner (FRA) +1,21
10. Vincent Kriechmayr (AUT) +1,29
Weiter:
14. Christian Walder (AUT) +1,59
30. Romed Baumann (AUT) +3,14
50. Patrick Schweiger (AUT) +5,54
Ausgeschieden u.a.: Daniel Danklmaier, Christopher Neumayer (beide AUT), Mauro Caviezel (SUI)
Nicht am Start u.a.: Max Franz (AUT)
Super-G-Weltcup
1. Kjetil Jansrud (NOR) 260 Punkte
2. Aksel Lund Svindal (NOR) 214
3. Vincent Kriechmayr (AUT) 200
4. Hannes Reichelt (AUT) 186
5. Max Franz (AUT) 172
6. Matthias Mayer (AUT) 160
Gesamt-Weltcup
1. Marcel Hirscher (AUT) 974 Punkte
2. Henrik Kristoffersen (NOR) 800
3. Kjetil Jansrud (NOR) 639
4. Aksel Lund Svindal (NOR) 634
5. Alexis Pinturault (FRA) 588