Volvo

Kühle Schweden präsentieren heiße Zahlen

Vor allem die Sport Utility Vehicles tragen zu dem anhaltenden Absatz-, Umsatz- und Gewinnwachstum bei.
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Zu neuen Rekorden brach Volvo im vergangenen Jahr auf, sogar einen Gewinn in Milliardenhöhe erzielte die Geely-Tochter.

Stockholm –Volvo muss nach vorne schauen, obwohl der Blick zurück Wohltuendes verspricht: Die Schweden werden in zwei Wochen die neue Generatio­n des Mittelklasse-Kombis V60 erstmals der Weltöffentlichkeit vorstellen, kurz danach feiert das Modell Messepremiere auf dem Genfer Autosalon. Praktisch zeitgleich kommt der schon präsentierte XC40, ein vielversprechendes Kompakt-SUV, auf den Markt. Und für den Rest des Jahres sind noch die Vorstellung der Limousine S60 und eine Werks­eröffnung in den USA (im Bundesstaat South Carolina) vorgesehen. Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für den (erweiterten) Marktstart der Submarken Polestar und Lynk & Co. Damit wird offensichtlich: Das Volvo-Management denkt an Marktwachstum, die Grundsteine dafür sind gelegt. Einer davon ist das abgelaufene Geschäftsjahr 2017, das mit neuen Bilanzrekorden glänzt.

Der Fahrzeugabsatz stieg trotz eines kleinen Rückgangs in Nordamerika weltweit um sieben Prozent auf 571.577 Einheiten – die Hälft­e davon geht auf das Kont­o der beiden großen Sport Utilit­y Vehicles XC90 und XC60. Beim Umsatz gab es sogar einen Sprung um 16,6 Prozent auf 21,37 Milliarden Euro, beim Netto­gewinn (nach Steuern) verbuchten die Schweden 1,03 Milliarden Euro.

Zufrieden anlehnen kann sich Volvo-CEO Håkan Samuelsson an die neue Flotte der Schweden.
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Der Profit dient dabei weniger dem Eigentümer, dem chinesischen Mutterkonzern Geely, sondern mehr den zukunftsträchtigen Investitionen. Denn nicht aus dem Auge verloren hat Chief Executive Officer Håkan Samuelsson das Ziel, baldmöglichst jährlich 800.000 Fahrzeuge abzusetzen. Die neuen Mittelklassemodelle (60er-Serie) und die neuen Kompakten (40er-Serie) werden dazu wohl ihren Beitrag leisten können. Praktisch gleichzeitig soll Polestar als Speerspitze dazu dienen, die Elektrifizierung der Modellpalette weiter voranzutreiben. Diesbezüglich hat sich Volvo in der jüngeren Vergangenheit mit sehr starken Plug-in-Hybriden ausgezeichnet, in naher Zukunft werden reine Elektrofahrzeuge folgen.

Vorerst sind es aber noch eher konventionell angetriebene Modelle, die den Arbeitsplatz der rund 38.000 Volvo-Mitarbeiter sichern: Der XC60 (alt wie neu) verbuchte im vorigen Jahr mit 184.966 Stück knapp ein Drittel des letztjährigen Absatzes, der größere XC90 verkaufte sich 87.518 Mal weltweit, der kompakte V40 überzeugte 95.370 Abnehmer.

Volvo hat sich, diese Anmerkung ist Samuelsson besonders wichtig, in den vergangenen fünf Jahren in eine neue Richtung weiterentwickelt. Produzierte der Anbieter damals noch allein in Torslanda (Schweden) und in Gent (Belgien), wird mittlerweile auch in China für den Weltmarkt gefertigt – und das zuvor erwähnte amerikanische Werk wird die Basis sein für den S60-Nachfolger und den XC90 der nächsten Generation. Allein dafür stellt Volvo knapp 900 Millionen Euro bereit, die am Ende zu 4000 neuen Arbeitsplätzen führen. (hösch)