Radsport

Tiroler Rad-Zwillinge übersiedeln von den Bergen nach Belgien

Im Trainingsgewand des Winters: Christina (l.) und Kathrin Schweinberger.
© Schweinberger

Die Tiroler Rennrad-Zwillinge Katharina und Christina Schweinberger haben ein Profi-Team gefunden.

Von Sabine Hochschwarzer

Innsbruck –Profi – für Kathrin und Christina Schweinberger geht ein Traum in Erfüllung. Die Jenbacherinnen haben beim belgischen „Health Mate – Cyclelive Team“ unterschrieben. Bei einem noch unbekannten Klubteam mit UCI-Lizenz. „Es ist alles ganz neu und volle lässig“, schwärmt Kathrin, die um 20 Minuten ältere der Zwillingsschwestern. Nicht nur wegen der hellblauen Dressen. „Die sehen echt gut aus“, gesteht sie schmunzelnd nach der Teampräsentation im Rahmen der Radmesse „Velofollies“.

Geld werden die beiden als Profis im Profiteam dennoch keines verdienen. „Weil sich noch alles im Aufbau befindet, gibt es im ersten Jahr nichts extra“, weiß die 21-Jährige, „aber wir bekommen alles rundherum. Material und Reisekosten – uns wird es bestimmt an nichts fehlen.“ So steht etwa auch ein Teamhaus in der Nähe von Antwerpen zur Verfüging, eine Art Basislager für die längeren Klassiker wie die Flandern-Rundfahrt im Frühjahr. „Wir müssen allerdings auf Wild Cards hoffen, weil unser Team ja noch keine Punkte hat“, beschreibt Schweinberger.

16 Fahrerinnen verpflichtete man, neben den Unterländerinnen auch Christina Perchtold (Kärnten), mit der Kathrin Schweinberger schon bei der WM 2017 zum Einsatz gekommen war. Oder auch die Olympia-Siebente und Giro-Bergtrikotgewinnerin von 2016 Flavia Oliveira (BRA). Richtig kennen lernen werden sich die Damen aus neun Nationen dann ab 10. Februar beim Trainingslager in Calpe (Spanien). Danach wird entschieden, wer bei welchem Rennen zum Einsatz kommt.

Für die Zwillinge heißt das, ihre winterlichen Trainingsgeräte in den Keller zu stellen. Die einst skirennfahrenden Schwestern sind oft auf Tourenski unterwegs. „Das ist uns lieber, als auf der Rolle gegen eine Wand zu starren“, sagt Kathrin Schweinberger. Auf rund 70.000 Höhenmeter brachten es beide im heurigen Winter bereits. Zu den Hausstrecken zählen vor allem Touren auf das Kellerjoch und im Rofan (-gebirge). „Da gehen wir dann dreimal rauf – mit einer kurzen Kaffeepause dazwischen“, sagt Neo-Radprofi Schweinberger und lächelt.

Die Hoffnungen, sich zu etablieren und international aufzuzeigen, sind groß. Ein Schicksal, wie es Kollegen bereits erlebt haben, deren Team nach zwei Monaten pleiteging, hofft man sich zu ersparen. Schweinberger: „Es klingt alles sehr seriös und wir freuen uns voll – auch, weil wir zu zweit im selben Team fahren können.“