Bezirk Lienz

Baumaßnahmen im Tauernbach müssen warten

Die Mure, die sich am 5. August 2017 infolge von Hagel und Starkregen durch die Landschaft wälzte, hat auch das Gerinne des Tauernbaches verschoben. Es soll auf einer Länge von 650 Metern erneuert werden.
© Brunner Images

Nach dem Murenabgang im Sommer gilt es, das Gerinne bei Niedrigwasser zu erneuern. Die aktuelle Lawinengefahr verzögert jedoch den Baustart.

Von Claudia Funder

Matrei i. O. –Anfang August letzten Jahres war es im Petersbachgraben im Bereich Raneburg am Felbertauern zu einem Murenabgang gekommen – die TT berichtete. Der massive Geschiebeeinstoß des sonst unscheinbaren Petersbaches verlegte zum Teil auch den Tauernbach. Dessen Gerinne hat sich durch das Ereignis verschoben, das Gelände veränderte sich.

Das Ereignis war insofern glimpflich verlaufen, als keine Personen zu Schaden kamen. Das Gros der Geröll- und Schlammmassen hatte sich unterhalb der Felbertauernstraße durchgeschoben. Sie zogen dennoch eine zerstörerische Spur: Landwirtschaftliche Flächen wurden verwüstet, die Zufahrtsstraße zur Fraktion Raneburg und eine Brücke zerstört.

Nun gilt es, am im Mitleidenschaft gezogenen Bett des Tauernbaches Hand anzulegen. „Da das alte Gerinne in diesem Bereich nicht mehr herstellbar ist, wird nun ein neues gebaut“, erklärt Harald Haider, Leiter des Baubezirks­amtes Lienz. Für die Maßnahmen muss die winterliche Niedrigwasserperiode genutzt werden.

Ursprünglich wollte man bereits im Herbst mit dem Bau starten, da stand aber die Finanzierung noch nicht. Vor wenigen Tagen hätten die Bagger auffahren sollen, der Baustart war für vergangene Woche angepeilt gewesen. Dieser musste jedoch zweimal verschoben werden.

Nun steht fest: „Für Februar ist der Baubeginn abgesagt“, erklärt Haider und nennt als Grund die aktuelle Lawinengefahr, welche die Maßnahmen derzeit nicht möglich mache. „Die Situation wird Ende Februar neu beurteilt“, erklärt Haider. Lässt es die Situation dann zu, könnte der Bau, der rund zwei Monate in Anspruch nehmen wird, noch im März und April über die Bühne gehen. Man hofft, dass es sich im Frühjahr noch ausgeht. Danach steigt das Wasser nämlich erneut an und würde Arbeiten erst wieder im Spätherbst ermöglichen.

Welche Maßnahmen stehen an? Das fertig ausgearbeitete Projekt sieht vor, dass auf einer Länge von 650 Metern für den Tauernbach ein neues Gerinne errichtet wird – nicht als Totalverbauung, sondern durch kostengünstigere Variante: die Sicherung der Bachsohle.

Das Gerinne wird angehoben, die Sohle und die aufgehenden Ufer werden mit 6300 Tonnen Wasserbausteinen gesichert.

An den Gesamtmaßnahmen beteiligen sich auch die Wildbach- und Lawinenverbauung und das Amt für Landwirtschaft. „Es braucht auch neue Grundstückregelungen“, erklärt Haider. Zudem seien Rekultivierungsmaßnahmen erforderlich.

Die Gesamtkosten belaufen sich laut Harald Haider auf 620.000 Euro alleine für die Errichtung des Tauernbachgerinnes – ohne begleitende Maßnahmen. Gestemmt wird das Projekt durch eine Drittelfinanzierung von Bund, Land und Gemeinde.

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Catharina Oblasser

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