Tirol

Konditorei Murauer plant Neustart nach der Insolvenz

Murauers Zukunft entscheidet sich Ende Februar.
© Thomas Böhm

Eine Fortführung des Unternehmens mit den beiden Cafés „Caramelle“ und „Paulus“ in Innsbruck und einem in Hall ist geplant.

Innsbruck –Jahrzehntelang haben sie zu den beliebtesten Kaffeehäusern in der Innsbrucker Innenstadt gezählt. Nunmehr sind das „Cardinal“ in der Adamgasse, das „Capriccio“ in der Museumstraße und das „Theresia“ neben dem Landhaus Geschichte. Die Lokale sperrten nach rund 35 Jahren Anfang Jänner für immer zu.

Dieser Schritt war notwendig geworden, nachdem das bekannte Familienunternehmen im vergangenen Herbst in die Pleite geschlittert war. „Es war ein harter Schlag für uns“, gesteht Markus Murauer, der die seit 1960 bestehende Konditorei gemeinsam mit seinem Cousin in zweiter Generation führt, im TT-Gespräch. „Wir haben sehr für den Erhalt gekämpft“, bedauert er die Schließung, von der letztlich 40 Mitarbeiter betroffen waren. Auslöser für den Konkurs sei ein verlorener Prozess mit einem Dienstnehmer gewesen, der den Betrieb 190.000 Euro gekostet habe.

Auch die Billigkonkurrenz und die Übersättigung in der Gastronomie machten der Konditorei zu schaffen. Der Schuldenstand liegt laut Klaus Schaller, dem Leiter des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV) in Innsbruck, „deutlich über einer Million Euro“. Wie es mit der Firma weitergeht, soll sich Ende Februar entscheiden. Da wird sich laut Masseverwalter Wolfgang Offer herausstellen, ob die über 100 Gläubiger dem Sanierungsplan und der angebotenen Mindestquote von 20 Prozent zustimmen werden. Eine Fortführung des Unternehmens mit den beiden Cafés „Caramelle“ und „Paulus“ in Innsbruck und einem in Hall ist jedenfalls geplant. Auch die Betriebe im Einkaufszentrum dez und in Neu-Rum, die als eigene Gesellschaft geführt werden, bleiben bestehen.

„Wir wollen eine neue Strategie fahren mit innovativeren und qualitativ hochwertigen Produkten, auch um uns von den Ketten zu unterscheiden“, kündigt Murauer an. 55 Mitarbeiter sind derzeit beschäftigt, einen weiteren Abbau soll es nicht geben. (jh)

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