Historische Schneemobile im Rampenlicht

Sölden, Hochgurgl –Ohne Pistenraupen wäre alpiner Skilauf als Breitensport kaum möglich. Ein Mann mit Sammelleidenschaft, der Ötztaler Touristiker Attila Scheiber, hat zahlreiche Exemplare zu einer sehenswerten und europaweit einzigartigen Ausstellung zusammengetragen. Darunter finden sich technische Raritäten wie das Bombardier-Schneefahrzeug „B-12CS“ aus dem Jahr 1947. Ort der Ausstellung ist das „Top Mountain Motorcycle Museum“ in Hochgurgl, wo seit der Eröffnung 2016 auch zahlreiche klassische Motorräder zu bewundern sind.

Das exotische Schneemobil „B-12CS“ ließ Scheiber aus Kanada ins Ötztal bringen. Das Modell bietet Platz für zwölf Personen. „Bei den rauen Wetterbedingungen in Kanada war es früher einfacher, derartige Geräte zu konstruieren, als die Straßen offen zu halten“, weiß der Sammler.

Während heute der Begriff Pistenbully als Pseudonym für sämtliche Fahrzeuge dieser Art benutzt wird, verwendete man früher die Bezeichnung Ratrac, abgeleitet vom gleichnamigen Schweizer Produzenten. Die Schau am Fuße der Timmelsjoch-Hochalpenstraße zeigt auch die Vielfalt an Herstellern, die früher den Markt geprägt hat. „In den 1960er- und 1970er-Jahren waren zahlreiche Traktorenerzeuger auch in der Sparte Pistenfahrzeuge tätig“, weiß der Experte.

Ein Schneemotorrad von Honda gibt es ebenfalls, wenngleich die Japaner davon weltweit nur 400 Stück ausgeliefert haben. Ähnlich hielt es das weltbekannte Label Harley-Davidson. Die Amerikaner produzierten einmalig einen motorisierten Schlitten, der die Freiheit auf Schnee statt auf der Route 66 propagierte. Zudem sind in Hochgurgl alte Schneefräsen der Firma Schmidt sowie historische Skidoos zu sehen.

Wer die Präsentation der Schneefahrzeuge im Erdgeschoß verlässt, taucht im obersten Stock in die Welt historischer Motorräder und Sportwagen ein. Derzeit umfasst die Sammlung einspuriger Kraftfahrzeuge rund 250 Modelle. Öffnungszeiten täglich von 9 bis 17 Uhr. (TT, hwe)