Mehr als 2000 Flüchtlingskinder in Griechenland in akuter Not
Kinder sind wegen Finanzierungsproblemen der Regierung gezwungen, bei winterlichen Bedingungen in Haftzellen von Polizeistationen, unsicheren Unterkünften oder auf der Straße zu schlafen.
Athen, Lesbos – Über 2.000 unbegleitete Flüchtlingskinder stehen in Griechenland weiter auf Wartelisten für sichere Unterkünfte und befinden sich angesichts der winterlichen Witterungsbedingungen in akuter Not. Dies geht aus einem aktuellen Bericht von 12 Nichtregierungsorganisationen (NGO) hervor, darunter Oxfam, CARE und IRC (International Rescue Committee). Monatlich kommen demnach mindestens 100 Kinder hinzu.
Die griechische Regierung hatte am 1. August 2017 die Verantwortung für die Finanzierung dieser Unterkünfte übernommen. Doch mindestens vier dieser Camps haben Finanzierungsprobleme und müssen möglicherweise kurzfristig schließen. Dadurch würden weitere Kinder gezwungen, in Haftzellen von Polizeistationen, unsicheren Unterkünften oder auf der Straße zu schlafen, hieß es in dem Report.
NGOs richten konkrete Forderungen an Politik
Die NGOs lieferten eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation von Flüchtlingen sowohl auf den griechischen Inseln als auch auf dem Festland. Sie richteten konkrete Forderungen an die griechische Regierung, die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten sowie an die Vereinten Nationen. Unter anderem, dass Migranten von den Inseln kontinuierlich in Unterkünfte auf dem Festland gebracht werden müssen, sobald die Kapazität der Aufnahmezentren auf den Inseln ausgeschöpft ist.
Sie riefen außerdem alle EU-Mitgliedsstaaten dazu auf, sich ihrer rechtlichen und moralischen Verantwortung zu stellen, Asylanträge im eigenen Land zuzulassen und die am meisten schutzbedürftigen Personen in andere europäische Staaten zu bringen. (APA)