Geldzahlung bestätigt: Affäre mit Pornodarstellerin holt Trump ein
Eine angebliche außereheliche Affäre von US-Präsident Donald Trump mit einer Pornodarstellerin wird immer mehr zum Problem für den Republikaner. Nach Medienberichten musste sein Anwalt nun eine Zahlung von 130.000 Dollar an die Frau einräumen – warum gezahlt wurde, sagte er nicht.
Washington – Als US-Präsident Bill Clinton 1998 eine Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky im Weißen Haus hatte, stiegen die Republikaner auf die Barrikaden. Umso mehr, als dass Clinton diese unter Eid geleugnet hatte. Die Beziehung brachte Clinton schlussendlich gar ein Amtsenthebungsverfahren im Kongress ein. Dieses scheiterte, aber ganz ließ ihn die Affäre nicht mehr los.
Nun ist ein republikanischer Präsident mit ähnlichen, möglicherweise schwerwiegenderen Vorwürfen konfrontiert – allerdings vor seiner Amtszeit. So soll Donald Trump eine Affäre mit einer Pornodarstellerin gehabt haben – während seine Ehefrau mit dem gemeinsamen Sohn schwanger war bzw. kurz nach dessen Geburt. Auch Trump dementierte dies bislang. Nun erhielten die Spekulationen jedoch neue Nahrung.
Trump-Anwalt räumt Zahlung ein
Medien hatten kürzlich darüber berichtet, dass Trump der Frau 130.000 Dollar gezahlt haben soll, damit diese über die Affäre mit Trump Stillschweigen bewahren würde. Das Geld soll vor der US-Wahl 2016 geflossen sein. Trump ließ diese Zahlung bislang dementierten.
Nun räumte sein Anwalt Michael Cohen jedoch ein, dass das Geld an Clifford geflossen sei. Er habe es aus eigener Tasche gezahlt – Trump habe ihm das Geld nicht zurückerstattet. Warum die Zahlung geleistet wurde, sagte Cohen indes nicht. Auch weigerte er sich die Frage zu beantworten, ob Trump davon gewusst habe.
Die betroffene Frau – Stephanie Clifford alias Stormy Daniels – dementierte die Beziehung in den vergangenen Wochen. Allerdings veröffentlichte das Magazin „In Touch“ ein mehrere Jahre altes Interview mit Clifford, in dem sie sich detailreich zu ihrer Affäre äußerte. Dem Magazin zufolge soll Daniels damals auch einen Lügendetektortest bestanden haben.
Republikaner in der Zwickmühle
Anhänger des US-Präsidenten bringt die Enthüllung in die Zwickmühle. Viele von ihnen sind streng konservativ, die Republikaner sind auch unter evangelikalen Christen besonders stark. Eine außereheliche Affäre des US-Präsidenten – noch dazu während der Schwangerschaft der eigenen Frau – müsste in diesen Kreisen demnach eigentlich zu einem Aufschrei führen.
Bislang zeichnete sich das nicht ab. Die Beliebtheitswerte des Präsidenten sind zwar auf einem niedrigen Level – halten sich in den vergangenen Monaten jedoch recht stabil. Viele Wähler scheinen Trump noch nicht wegen der Affäre die Unterstützung entzogen zu haben. Demokraten werfen den Republikanern deshalb Scheinheiligkeit vor. Auch die republikanischen Politiker im Kongress sind zu der Affäre auffällig still. (mats, TT.com/APA/AFP)