Wieder Hitler-Bilder in der FPÖ Imst, Polizei ermittelt
Der ehemalige Stadtparteiobmann Bernardi verlässt die Partei und zeigt Bezirksobmann Neururer nach dem Verbotsgesetz an.
Von Alexander Paschinger
Imst – Gebrodelt hatte es innerhalb der Imster FPÖ-Stadtpartei schon länger. Am Dienstag explodierte aber der Topf: Gemeinderat Markus Bernardi hatte wieder einen anonymen Brief erhalten, den er dem Umfeld seiner ehemaligen Parteifreunde zurechnet. Und der Berufssoldat zog für sich die Notbremse. Zum einen erklärte er seinen Austritt aus der FPÖ, zum anderen wurde er bei der Imster Polizei vorstellig. Er zeigte einen Verstoß gegen das Verbotsgesetz an. Es geht dabei um Bilder von Adolf Hitler, welcher „seit 1945 vermisst“ würde und der sich melden solle, die über WhatsApp verschickt wurden.
Als konkrete Namen nannte er seinen GR-Kollegen und Bezirksobmann Wolfgang Neururer und seine eigene (geschäftsführende) Nachfolgerin als Stadtpartei-Obfrau. Innerhalb der Imster FP ist das nicht der erste Vorwurf dieser Art: Ein Funktionär hatte schon im Vorjahr die Segel streichen müssen, weil er Hitler via Facebook zum Geburtstag gratuliert hatte. Wolfgang Neururer selbst wollte gegenüber der TT dazu nichts sagen. Über die Landespartei wurde aber ausgerichtet, dass Neururer selbst diese Bilder zugeschickt bekam und deshalb innerhalb der WhatsApp-Gruppe verschickt habe, um davor zu warnen. Gleichzeitig behauptet Neururer, dass diese Bilder eine Racheaktion seien. Tirols FPÖ-Obmann Markus Abwerzger meint dazu: „Es gab schon länger Probleme innerhalb der Imster Stadtpartei. Und alle waren der Meinung, dass der faule Apfel eher der Bernardi ist.“ Er selbst glaube der Version Neururers, dass er andere vor diesen Bildern habe warnen wollen.
„Von mir wurden diese Bilder nicht über WhatsApp verbreitet“, betont Bernardi im Gespräch mit der TT. „Ich habe mir aber schon gedacht, dass man versuchen wird, das Ganze mir anzuhängen. Das wird er mir aber nicht beweisen können“, so Bernardi in Richtung Neururer. Seit einem Jahr gehen die Querelen, die im Rückzug Bernardis als Stadtparteiobmann im September gipfelten. Auf den Gemeinderatssitz werde er nicht verzichten.
Hubert Juen, Bezirkskommandant der Imster Polizei, bestätigt den Eingang der Anzeige. „Wir haben bereits die Ermittlungen aufgenommen. Es geht um den Verdacht des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz.“ Auch der Verfassungsschutz und das LKA seien eingebunden.
Für die Tiroler FPÖ kommt das angesichts der Sondierungsgespräche zur Unzeit.