Das neue Verständnis der Frau mit dem bunten „C“
FI-Chefin Christine Oppitz-Plörer will die Bürgermeister-Stichwahl gegen Georg Willi (Grüne) „klar gewinnen“. Die Mitarbeit aller Stadtratfraktionen sei gefragt.
Von Manfred Mitterwachauer
Innsbruck –Der neue Innsbrucker Gemeinderat ist mit der Wahl am Sonntag und nunmehr zehn darin vertretenen Fraktionen bunt geworden. Noch bunter als zu Beginn des Wahlkampfes ist seit gestern auch das Logo von Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer. Aus den vier Koalitionsfarben sind nunmehr glatte zehn geworden – für jede Gemeinderatsfraktion eine.
Diese Buntheit werde das Finden von mehrheitsfähigen Beschlüssen künftig schwerer machen, sagte die Kandidatin für die Bürgermeisterwahl am 6. Mai. Insbesondere was das Finden einer Mehrheit im Stadtsenat betreffe, die auch über eine Mehrheit im Gemeinderat verfüge. Zumal ihr Stichwahlkonkurrent Georg Willi von den Grünen die FPÖ von einer künftigen Zusammenarbeit bereits ausschließe, wie Oppitz-Plörer im Rahmen einer Pressekonferenz betonte. Sie selbst trete im Gegensatz dazu dafür ein, eine Koalition zu bilden, in der alle mitarbeiten, die auch mitarbeiten wollen. Das wollen natürlich auch Grüne und FPÖ. Und hierzu brauche es eben Geschick und Stabilität – beides bringe sie in das Bürgermeisteramt mit, warb die FI-Chefin in eigener Sache.
Oppitz-Plörer erneuerte, dass sie Willi in der Pole-Position sehe, trotzdem die Wahl aber klar gewinnen wolle. Daher werde sie auch um die Stimmen aller im Gemeinderat vertretenen Gruppierungen werben. Auch um jene von FPÖ und Grünen.
Dabei fiel gestern gleich des Öfteren das Wort „verstehen“. Ja, die Kritik der Bevölkerung – ausgedrückt im Wahlergebnis – habe sie verstanden, versicherte Oppitz-Plörer gestern ein ums andere Mal. Auch, weil offenkundig viel davon an ihr als Bürgermeisterin hängengeblieben sei. Aus dem Verstehen soll nun das Verständnis folgen. Dafür, dass die Innsbrucker „mehr Luft zum Leben brauchen“ und deshalb weder 8000 neue Wohnungen noch neue Großprojekte und schon gar keine neuen Straßenbahnbaustellen wollen. Hingegen habe sie auch verstanden, dass die Sicherheit ausgebaut werden müsse und Regeln sowie Verbote im öffentlichen Raum (Stichwort: Alk-, Nächtigungs- und Bettelverbot) bestehen bleiben sollen.
Willi wünschte sich gestern für die verbleibenden Wahlkampftage einen fairen Stil. Nachdem der grüne Spitzenkandidat Oppitz-Plörer das Vizebürgermeisteramt angeboten hatte, warf Oppitz-Plörer ihm „schlechten Stil“ vor.