Türkische Vereine öffnen sich und ihre Türen
Die fünf türkischen Vereine in Imst bieten am 6. Mai die Möglichkeit, hinter ihre Kulissen zu blicken – und auch Kritik abzuladen.
Von Hubert Daum
Imst — Teilweise existieren sie bereits seit über 20 Jahren: die türkischen Vereine in der Bezirkshauptstadt — mittlerweile fünf an der Zahl. Für viele Stadtbürger ist allerdings alles andere als klar, was hinter diesen Clubtüren geschieht bzw. wofür die Vereine stehen. Mit dem Tag der offenen Tür „Tür an Tür" am 6. Mai soll sich das ändern.
Das Integrationsbüro und „Miteinand in Imst" bieten den Vereinen die Möglichkeit, sich an diesem Tag zwischen 10 und 17 Uhr zu präsentieren, und unterstützen die Veranstaltung organisatorisch. Die für Integration zuständige Gemeinderätin Brigitte Flür: „Als Obfrau des Integrationsausschusses der Stadt Imst lade ich alle Interessierten ein, die Gelegenheit wahrzunehmen und sich selbst ein Bild von den unterschiedlichen Angeboten der fünf Vereine zu machen sowie das persönliche Gespräch zu suchen." Das hofft Flür in der Tat, denn da könne man auch über jene Vorfälle direkt sprechen, die gerade jüngst anlässlich eines Festes am Johannesplatz einige Bürger aufregten (siehe rechts).
Das könnte am Rande passieren. Den hauptsächlichen Sinn des symbolischen Türöffnens schildert Kirsten Mayr vom Integrationsbüro: „Seitens der türkischen Vereine stehen der offene Dialog, gegenseitiges Kennenlernen und der respektvolle Austausch im Zentrum dieser Veranstaltung." Für Johanna Heumader-Schweigl von Miteinand ist es ein weiterer Schritt gegen eine oft zitierte Parallelgesellschaft: „Bereits vor drei Jahren luden die türkischen Vereine in Begleitung von Miteinand zu einem geführten Rundgang für alle Interessierten. Rund 30 Menschen konnten bereits dort hinter die Kulissen blicken."
Die fünf Vereinslokale erstrecken sich von der Imster Oberstadt bis zum Gewerbegebiet. „Tür an Tür" am 6. Mai entstand aufgrund der Initiativen seitens der Vereine.
Emotionale Debatte um Feste im Gemeinderat
Lärm, Müll und wildes Parken bei Festen von türkischen Vereinen — das sind die Zutaten, an denen sich die Gemüter einiger Imster Gemeinderäte entzünden. Zumindest beim Gemeinderat am Dienstagabend brachten StR Friedl Fillafer, GR Norbert Praxmarer und FP-Ersatz-GR Willi Grissemann das Thema wieder aufs Tapet. Konkret ging es um das jüngste Fest hinter der Johanneskirche und eine Festivität beim ATIB-Standort am Rofen. Die drei Mandatare beklagten, dass sich die Vereine nicht an Abmachungen nach Gesprächen halten würden, was Stadtchef Stefan Weirather durchaus als „ärgerlich" bezeichnete. GR Gitti Flür regte an, am 6. Mai bei „Tür an Tür" die Kritik direkt anzubringen. (pascal)