Innsbruck

Weiblicher Feuerteufel wollte mit Brandstiftung Geld erpressen

In der Nacht nahm eine Cobra-Einheit die Frau in Innsbruck-Kranebitten fest.
© zeitungsfoto.at

Eine Tag nach dem verheerenden Brand in Innsbruck-Kranebitten ist die Brandursache geklärt: Eine 35-Jährige hat das Feuer laut Polizei verursacht. Sie wollte zuvor Geld erpressen.

Innsbruck – Am Freitagabend erfolgte der Zugriff in einer Wohnung in der Innsbrucker Kranebitter Allee: Die Polizei hatte offenbar so konkrete Indizien, dass sie die Sondereinheit Cobra in den Innsbrucker Westen ausschickte, um die Tatverdächtige festzunehmen. Die Ermittler waren sich sicher: Eine 35-jährige Innsbruckerin soll den Brand, der in der Nacht auf Freitag rund 100 Feuerwehrkräfte in Atem gehalten hatte, vorsätzlich gelegt haben.

Noch in der Nacht des Brandausbruchs waren bei der Polizei Bekennerschreiben via E-Mail eingelangt, die mit „Luzifer“ gekennzeichnet waren. In diesen Schreiben forderte „Luzifer“ einen fünfstelligen Eurobetrag, ansonsten würden weitere Brände gelegt werden.

Die Polizei ging zunächst in Scheinverhandlungen, eine Geldübergabe gab es allerdings nicht, weil „Luzifer“ nach einem Ultimatum jeden weiteren Kontakt abbrach und weitere Brandstiftungen ankündigte. Zu diesem Zeitpunkt waren ihr die Ermittler allerdings schon längst auf der Spur und griffen am frühen Abend mit der Sondereinheit Cobra in ihrer Wohnung zu.

„Die Frau ist nach anfänglichem Leugnen voll geständig und wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt eingeliefert“, erklärt Brandermittler Herbert Walch gegenüber der Tiroler Tageszeitung Online. Über das Motiv konnte die Frau nur widersprüchliche Angaben machen, es ist derzeit noch nicht restlos geklärt. „Wir haben auch ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben“, so Walch.

Stadel mit Papier in Brand gesetzt

Den Brand, der kurz nach Mitternacht bei einem Stadel in Kranebitten ausgebrochen ist, hatte einen Großeinsatz ausgelöst. Die Feuerwehren Innsbruck, Hötting, Wilten, Amras und Völs standen im Einsatz. Obwohl der Vollbrand nach rund einer Stunde eingedämmt worden war, musste der Einsatz wegen neu aufflammender Glutnester über Stunden weitergeführt werden. Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder. Laut Polizei entstand ein Sachschaden im mittleren sechsstelligen Bereich. Das Tatwerkzeug, das die 35-Jährige verwendet hat, war so simpel wie effektiv: „Sie hat das Gebäude mit angezündetem Papier in Brand gesteckt“, weiß Walch. Eine Entscheidung über die Verhängung einer U-Haft gegen die Brandstifterin, die strafrechtlich bei der Polizei bekannt war, fällt in der Regel binnen 48 Stunden nach Festnahme. (rena)

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