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Business Lounge auf vier Rädern

Mit vorerst zwei Aggregaten geht der Audi A6 an den Start, weitere Motorvariante­n werden folgen.
© Werk

Audi bringt nach dem A8 und dem A7 Sportback nun auch die Oberklasse-Limousine A6 neu – und setzt hier auf volle Digitalisierung und Automatisierung. Sogar auf Handschalter wird verzichtet.

Von Franz Farkas

Porto –Audis nächster Schritt in der Oberklasse ist der neue A6. Dabei will man der Konkurrenz von Mercedes und BMW wieder einen Schritt voraus sein und vor allem jüngere Käuferschichten gewinnen. Das Mittel dazu: absolute Digitalisierung.

Mit umfangreichen Personalisierungsmöglichkeiten stellt sich das Auto auf den Fahrer ein: Das volldigital­e Bediensystem erlaubt es, zentrale Fahrzeugfunktionen – ähnlich wie bei Smartphone-Apps – per „Drag and Drop“-Bewegung an die gewünschte Position im MMI-Bildschirm zu platzieren. Shortcuts und Favoritentasten bilden die ideale Basis für individuelle Vorlieben. Dabei können auch bis zu sieben Fahrer ihre individuellen Einstellungen abspeichern und so sofort wieder abrufen. Natürlich gibt es ein Navigationssystem, jed­e Menge an Sensoren und Kameras, die die Umgebung des Autos und den Verkehr überwachen, gleich zwei Displays in der breiten Mittel­konsole halten die Besatzung auf dem Laufenden über die Vorgänge im und um das Fahrzeug.

Dazu kommen jede Menge an Assistenzsystemen, neu ist zum Beispiel ein System, das auf engen Fahrbahnen wie zum Bespiel an Baustellen feststellt, ob etwa ein Lkw gefahrlos überholt werden kann oder nicht. Dabei wird automatisch Abstand gehalten und wenn es möglich ist, der Überholvorgang durchgeführt. Fast normal hören sich schon die anderen angebotenen Helferleins an. Auf Knopfdruck hält der A6 Abstand, Geschwindigkeit und Spur, das Getriebe nutzt die Kartendaten des Navigationssystems für vorausschauende Schaltvorgänge.

Auch bei der Fahrtechnik selbst setzt man auf modernste Elektronik. So gibt es nun optional eine Allradlenkung, die von einem zentralen Steuergerät aus ihre Kommandos erhält und den Wendekreis des immerhin fast fünf Meter langen Autos auf elf Meter beschränkt.

Das Interieur des Autos ist wie gewohnt sehr hochwertig, neue Sitze sorgen für mehr Komfort und im Fond gibt es etwas mehr Platz. Außen wirkt der neue A6 noch etwas dynamischer als der Vorgänger, die lange Motorhaube und das kurze Heck vermitteln einen Hauch von Sportlichkeit, neue Materialien und der massive Einsatz von hochfesten Stählen halten das Gewicht im Rahmen. Bei der Motorisierung wird es zur Markteinführung vorerst zwei Aggregate geben, einen Benziner mit 340 PS sowie einen Diesel mit 286 PS. Beide Motoren sind V6 mit 3,0 Litern Hubraum.

Der Benziner wird mit einem Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet sein, der Diesel mit einer Acht-Gang-Wandlerautomatik. Alle Modelle sind auch mit einem Hybridantrieb ausgestattet. Der so genannt­e „Mild Hybrid“ erlaubt ein „Segeln“ unter 22 km/h und soll den Verbrauch um bis zu 0,7 Liter auf 100 Kilometer senken. Schaltversionen sind nicht geplant, die Nachfrage war auch bisher sehr gering. Zudem sind die ersten Modelle serienmäßig mit Allrad ausgestattet, Frontantrieb wird es später geben, genauso wie weitere Motorisierungen wie etwa einen Zweiliter-Vierzylinder-Turbodiesel

Im Fahrbetrieb gibt sich der A6 gewohnt souverän, die Motoren sind fast nicht zu hören. Dank der Allradlenkung gibt sich das Auto extrem wendig, in den engen Straßen und Sträßchen rund um Porto konnte das ausreichend getestet werden. Das Fahrwerk ist zwar sportlich, aber nicht hart. Wer es noch komfortabler möchte, der kann auch ein adaptives Fahrwerk oder Luftfederung ordern.

Preislich wird es den Benziner ab 70.500 Euro geben, der Diesel kommt auf 10.000 Euro weniger. Wie gewohnt ist die Aufpreisliste ellenlang, man wird sich wohl sehr schnell in sechsstelligen Bereichen wiederfinden. Die Markteinführung ist im nächsten Monat, die Nachfrage wird wohl recht hoch sein.