Burschenschafter Hafenecker wird neuer FPÖ-Generalsekretär
Der Nationalratsabgeordnete aus Niederösterreich wird Nachfolger von Marlene Svazek werden, die in den Salzburger Landtag einzieht.
Wien – Der Niederösterreicher Christian Hafenecker ist neuer Generalsekretär der FPÖ. Alle Gremien entschieden sich bei Sitzungen am Montag einstimmig für den 37-jährigen Nationalratsabgeordneten. Hafenecker folgt der Salzburger Parteichefin Marlene Svazek, die nach ihrem Einzug in den Landtag angekündigt hatte, den Posten aufzugeben. Vorrangig will er sich um den Kontakt zu den Bundesländern kümmern.
Sein Nationalratsmandat will Hafenecker auch nach seiner Wahl zum Generalsekretär behalten. Ob er, wie eigentlich vorgesehen, seine Fraktion im Eurofighter-Untersuchungsausschuss vertreten wird, müsse noch im Detail diskutiert werden, sagte er zur APA. Seine Funktion als Landesparteisekretär in Niederösterreich will er hingegen fix abgeben. Im Herbst will Hafenecker den „Hof ordentlich übergeben“, wie er sagte.
Vilimsky weiter Generalsekretär
Im Gegensatz zum Ersten Generalsekretär Harald Vilimsky, der sich vorrangig um die Medien kümmert, wird Hafenecker für die parteiinternen Kommunikationsstrukturen zuständig sein, um diese auszubauen und zu verbessern. Das bedeute auch, den Kontakt zu den Landesparteien zu verstärken, wie er ankündigte. Zu diesem Zweck plant er als eine seiner ersten Aufgaben eine Tour durch die Bundesländer.
Aus der niederösterreichischen Kommunalpolitik kommend, führte Hafeneckers Weg über die Landespartei und von dort in den Nationalrat. Dort sitzt der ausgebildete Landmaschinentechniker und Burschenschafter für die Freiheitlichen etwa im Eurofighter-U-Ausschuss.
Hafenecker besuchte nach der Hauptschule in Hainfeld das Militärrealgymnasium Wiener Neustadt und begann danach eine Lehrausbildung zum Landmaschinentechniker. Zudem studierte er einige Semester Rechtswissenschaften an der Universität Wien. 2014 beendete er sein Studium „Führung, Politik und Management“ am FH-Campus Wien. Hafenecker war von April 2008 bis März 2011 als Landespressereferent der FPÖ-Niederösterreich tätig.
Klassische Parteikarriere
Der 37-Jährige legte bisher eine klassische Parteikarriere hin: Sein politischer Werdegang begann auf kommunaler Ebene, im Jahr 2000 wurde Hafenecker in den Gemeinderat der Marktgemeinde Kaumberg gewählt. Seit 2006 ist er geschäftsführender Gemeinderat. Des Weiteren war er von 2001 bis 2003 Landesobmann-Stellvertreter des Rings Freiheitlicher Jugend und von 2003 bis 2005 geschäftsführender FPÖ-Bezirksparteiobmann im Bezirk Lilienfeld, bevor er 2005 zum FPÖ-Bezirksparteiobmann gewählt wurde. 2008 wurde er Mitglied des Landesparteivorstandes der FPÖ-Niederösterreich.
Am 1. Juli 2010 wurde Hafenecker Abgeordneter zum niederösterreichischen Landtag, wo er für die Fachbereiche Landesverteidigung, Kommunales, Jugend und Luftfahrt zuständig war. Er wechselte im April 2013 in den Bundesrat und ist seit 11. Juni 2013 auch Landesparteisekretär der FPÖ Niederösterreich. Bei der Nationalratswahl 2013 konnte er in seinem Wahlkreis NÖ Mitte ein Grundmandat erreichen.
Hafenecker engagiert sich unter anderem im Südtirol-Unterausschuss für die Doppelstaatsbürgerschaft von Südtirolern. Seit 2014 ist er FPÖ-Bereichssprecher für Petitionen und Bürgeranliegen. 2015 wurde Hafenecker als eines von vier FPÖ-Mitgliedern für den Hypo-Untersuchungsausschuss nominiert. Derzeit ist er Mitglied im dritten Eurofighter-U-Ausschuss.
Hafenecker lebt mit seiner Ehefrau und den gemeinsamen Kindern in Kaumberg – erst vor wenigen Tagen wurde er zum dritten Mal Vater. Außerdem ist der 37-Jährige Alter Herr der Burschenschaft Nibelungia zu Wien. (APA)