Es begann mit einem Plausch an der Hotelbar
Zum 21. Mal reisen am Pfingstwochenende Nachwuchsfußball-Teams aus dem In- und vor allem Ausland zum Cordial Cup ins Tiroler Unterland.
Von Florian Madl
Innsbruck –Der Handschlag, erzählt die Legende, sei um 3 Uhr morgens erfolgt. Damals fixierten ein Kirchberger Hotelier und Cordial-Cup-Veranstalter Hans Grübler ein Nachwuchsturnier, um in Zeiten mäßiger Bettenauslastung das Geschäft anzukurbeln. Der deutsche Urlaubsgast wusste, wovon er sprach – sein Netzwerk umfasste allerhand namhafte deutsche Fußball-Adressen. Was vor 20 Jahren mit 16 Mannschaften begann, umfasst mittlerweile drei Altersklassen und einen Girls Cup, in Summe 165 Mannschaften mit 3000 Spielern samt ebenso vielen Begleitpersonen. Cordial Cup eben. Zahlen verleihen dem Nachwuchs-Turnier in sechs Unterländer Tourismusregionen am besten Ausdruck.
21. Cordial Cup
Freitag, 18. Mai:
20 Uhr: Feierlicher Einzug der teilnehmenden Mannschaften ins Fußballstadion Kirchberg.
20.30 Uhr: Eröffnungsfeier
Samstag, 19. Mai:
9.15 Uhr: Vorrundenspiele
Sonntag, 20. Mai:
9.15 Uhr: Zwischenrunden- und Platzierungsspiele
Nachmittags: Spiele um Platz 3/4 bzw. Finale in Hopfgarten (Girls Cup) und Söll (U11, U13, U15).
Infos: www.cordialcup.com.
Die Finalspiele können Sie am Sonntag auf www.tt.com via Live-Stream mitverfolgen.
Nationen: 19 sind es heuer, mit Litauen und Hongkong erweitern zwei Neulinge das Portfolio. Seit Beginn der Cordial-Cup-Chronik wurden 40 Nationen registriert, die von den USA über Japan bis hin zu Neuseeland, Iran, Spanien und Finnland reichen.
Qualifikation: Die Teilnahme allein ist für jene Teams, die keinen großen Namen vorweisen können und deshalb eingeladen werden, ein Ritterschlag. Seit Herbst 2017 traten 729 Mannschaften bei 34 Turnieren in sieben Ländern an, um am Wochenende dabei zu sein. Erst seit zwölf Jahren muss aufgrund des großen Zulaufs eine Selektion stattfinden, seit damals stellten sich über 6000 Mannschaften dem sportlichen Auswahlverfahren.
Spieler: 1902 Mannschaften drängten in 21 Jahren zum Cordial Cup in die Kitzbüheler Alpen und an den Wilden Kaiser – in Summe ergibt das die unglaubliche Zahl von 29.000 Talenten.
Spielorte: War es 1998 noch ein Spielort (Kirchberg), so musste man aufgrund des aufwändigen Turnierplans mittlerweile auf zwölf Schauplätze erweitern: St. Johann, Oberndorf, Kirchdorf, Kirchberg, Brixen, Westendorf, Söll, Going, Ellmau, Kitzbühel, Reith/K., Hopfgarten.
Spitzenteams: Im Vorjahr stellte das U11-Finale zwischen Bayern und Barcelona einen Höhepunkt der Veranstaltung dar, auch heuer kann sich die Teilnehmerliste durchaus sehen lassen: Chelsea, FC Basel, Borussia Dortmund, Ajax Amsterdam, Yokohama FC (JPN), FC Chicago, Austria Wien – ein Auszug. Diese treffen nicht zuletzt auf heimische Vertreter wie jene einer Tiroler Auswahl, der Reichenau oder des FC Wacker.
Stars von morgen: David Alaba, Sami Khedira oder Thomas Müller sind nur einige jener Namen, die später groß rauskommen sollten. Im Vorjahr wurde übrigens Daniel Tristan Gudjohnsen (FC Barcelona) zum besten Spieler des U11-Turniers gekürt – der Sprössling der isländischen Fußball-Legende Eidur Gudjohnsen (Chelsea, Barcelona, Eindhoven, Monaco)
Zuschauer: Von 6000 pro Bewerbstag geht man aus – das erfreut die Spieler und die Hotels gleichermaßen. Nicht weniger als 100 Beherbergungsbetriebe sind nach Angaben des Veranstalters ausgebucht. Und wer daran denkt, dass all das beim Plausch eines Hoteliers mit einem Gast seinen Ausgang nahm, der kann darüber nur ins Staunen geraten ...