Bezirk Schwaz

Kampf in Mayrhofen gegen Gerichtsurteil und für neue Bachverbauung

© Dähling

Die Mayrhofner Bürgermeisterin beruft gegen ein Urteil über die Vergabe von Parkplätzen und treibt die Eckartaubachverbauung voran.

Von Angela Dähling

Mayrhofen –Parkraum ist im Ortszentrum von Mayrhofen bis zur Eröffnung der Tiefgarage lange Mangelware gewesen. Und so war es auch für etliche Lokale dort mitunter kein Leichtes, die erforderlichen Parkplätze nachzuweisen.

Ein Hotelier hatte im Zuge eines Streits auf seiner Baustelle der Bürgermeisterin Monika Wechselberger unter anderem vorgeworfen, sie hätte ein Lokal illegal genehmigt, obwohl es nicht über die nötigen Parkplätze verfüge. Weil auch beleidigende Äußerungen fielen und die Dorfchefin von dem Unternehmer als „korrupt“ bezeichnet worden war, zog Wechselberger vor Gericht (die TT berichtete). Das entschied, dass der Hotelier die Aussage, sie sei korrupt, widerrufe­n muss. Den Vorwurf einer illegalen Genehmigung muss sich Wechselberger laut eines weiteren zivilrechtlichen Urteils des Bezirksgerichts Zell allerdings gefallen lassen. Doch dagegen hat sie berufen. „Laut der Richterin ist aus der Tiroler Bauordnung nicht ersichtlich, dass die Baubehörde Jahres- und Monatskarten für die öffentliche Tiefgarage ausgeben darf, da es sich um öffentliche Verkehrsflächen handele“, erklärt Wechselberger auf Nachfrage der TT.

Die Genehmigung des Lokals sei erfolgt, weil die fehlenden Parkplätze dafür über die Gemeinde in der öffentlichen Tiefgarage angemietet wurden. „Wir haben die Tiefgarage auch dafür bauen lassen, um Betrieben darin langfristig Plätze u. a. für Mitarbeiter zur Verfügung stellen zu können“, sieht Wechselberger sich im Recht.

Zum Handeln gezwungen sieht sie sich auch bei der dringend erforderlichen Erneuerung der Schutzbauten beim Eckartaubach. Eine Einigung mit dem betroffenen Grundeigentümer steht weiterhin aus. Wechselbergers Vorschlag, dem Bauern durch die Widmung von vier Baugründen für dessen Kinder ein Okay abzuringen, fand im Gemeinderat keine Zustimmung. „Jeder Vorschlag wurde von der Mehrheit des Gemeinderates abgelehnt“, ist Wechselberger enttäuscht. Zuletzt wurde über Tauschgründe debattiert. Wie der Verhältnisschlüssel hier auszusehen hätte, wird derzeit gutachterlich ermittelt, erklärt die Gemeindechefin.

Weil Gefahr im Verzug sei und die Gemeinde haftet, wenn der Bach aufgrund voller und morscher Sperren für Schäden bei rund 20 betroffenen Familien sorgt, hat sie nun trotz fehlender Einigung mit dem Grundbesitzer die Firma INN mit der Konzepterstellung beauftragt, um dann einen Antrag zur Sanierung der Schutzbauten bei der Wildbach- und Lawinenverbauung zu stellen. Dass sie keine weiteren Angebote einholte, sorgte bei der Opposition (Liste von Vizebürgermeister Franz Eberharter und die Liste von Hans Jörg Moigg) für Kritik.

Wie deren Standpunkt dazu genau aussieht, war in den letzten Tagen leider nicht zu erfahren. VBM Eberharter war trotz mehrfacher Versuche neuerlich für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Gemeindevorstand Hans Jörg Moigg teilte mit, erst ab 22. Mai wieder erreichbar zu sein.

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