Gelungen, aber noch mit viel Luft nach oben
Gerhard Berger erfreut der Ist-Zustand der DTM, will aber noch mehr. Lucas Auer (Mercedes) ist „heiß“ auf das PS-Wohnzimmer Lausitzring.
Von Daniel Suckert
Innsbruck –Zwei Wochen lang war es ruhig rund um das Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) gewesen. Allerdings wurde hinter der Bühne kräftig gewerkelt und geschraubt: Lucas Auer feilte an seiner sportlichen Performance, DTM-Boss Gerhard Berger an seiner Rennserie. Der zweite Saisonauftritt am Wochenende am Lausitzring (Samstag/Sonntag, jeweils 13.30 Uhr, ORF und Sat.1) weckt bei beiden Tirolern große Vorfreude.
Einigeln und ins Detail gehen – das tat Österreichs bester Motorsportler in der Pause zwischen dem Auftakt in Hockenheim und dem kommenden Auftritt in seinem PS-Wohnzimmer nahe Dresden. „Die Analyse war sehr positiv, weil wir den Speed am Hockenheimring hatten, und das ist unterm Strich das Entscheidende.“ Platz zwei und 15 konnte der 1994 geborene Kufsteiner beim ersten PS-Ausritt verbuchen.
Am Lausitzring fühlte sich der beste Mercedes-Pilot des Vorjahres stets pudelwohl. In drei Jahren fuhr er dort zwei Siege ein. „Allerdings hat sich das Strecken-Layout heuer geändert. Wir müssen abwarten, ob das nicht die Karten neu mischt“, gibt Auer zu bedenken, beflügelt jedoch die Hoffnungen: „Ist der Speed wie in Hockenheim, mache ich mir keine Sorgen.“
Keine Sorgen macht sich auch sein Onkel, DTM-Chef Gerhard Berger. Tirols Formel-1-Legende hat die vollen Tribünen und die sportliche Ausgeglichenheit seiner drei Marken (Audi, BMW, Mercedes) zufrieden notiert: „Auf der sportlichen Seite wurde alles geboten, was man sich wünschen kann. Vor allem am Sonntag habe ich eines der packendsten Rennen erlebt, die ich je im Motorsport gesehen habe. Das hat mich durchaus an die MotoGP erinnert.“
Darauf ausruhen will sich der 58-Jährige jedoch nicht. Es warte noch „sehr, sehr viel Arbeit auf uns“. Allerdings seien die harten Positionskämpfe der drei Marken eben genau das, was sich Berger unter der DNA seiner DTM vorstelle: „Die Dichte und die Emotionen sind hoch. Das ist genau, was wir sehen wollen.“ Apropos sehen – am Podest würde sich nicht nur „Luggi“ gerne sehen, sondern auch der zweite rotweißrote Pilot des Feldes, BMW-Fahrer Philipp Eng. Der Salzburger hatte in Hockenheim noch einen schweren Stand (16./14.), will bei der zweiten Station jedoch den nächsten Schritt machen. Passenderweise verbindet er mit Lausitz jede Menge positive Emotionen: „Für mich ist der Lausitzring etwas ganz Besonderes geworden. Hier habe ich mir Ende 2017 beim Young-Driver-Test den Fahrerplatz in der DTM erobert, nachdem ich zum ersten Mal in einem solchen Boliden fahren durfte. Die Runden waren ein beeindruckendes Erlebnis.“