Adidos-Pulli, Mozartkugeln und Mückenspray: Packen für Russland
Pass, Visum, Flugtickets und das nötige Kleingeld liegen bereit - die Reise geht nach Russland. Was man sonst noch im Gepäck haben sollte, erfahrt ihr hier.
Moskau — Besonders in einem Land, in dem die Menschen bekanntermaßen sehr viel Wert auf ihr Äußeres legen, will man als Besucher natürlich nicht wie der typische Tourist daherkommen. Noch dazu sind russische Modetrends auch im Westen gerade der Renner. Also: Machen wir uns bereit und lassen wir uns inspirieren. Sieben Sachen, die man beim Kofferpacken für eine Reise nach Russland beachten sollte:
1. Nur mäßig warme Kleidung
Es stimmt, der russische Winter kann sehr sehr kalt sein. Aber Russland ist nicht permanent mit Eis und Frost bedeckt — in den meisten Regionen, im europäischen Teil Russlands etwa, ist auch gerade Sommer. An der Schwarzmeerküste laden die Temperaturen sogar zum Badeurlaub ein. Also besser nur eine warme Jacke für alle Fälle dabeihaben — falls es wirklich kalt wird, bekommt man die molligste, auf das Klima am besten abgestimmte Jacke eh günstiger vor Ort.
2. Die soll aber was hermachen
Die eine warme Jacke sollte hübsch sein, will man unter Russen nicht zu sehr auffallen. „Hübsch" beziehungsweise im Trend bedeutet dabei momentan auch durchaus sportlich: Der letzte Schrei sind Trainingsjacken im Stil der Olympia-Uniformen von 1984, wie sie der russische Designer Gosha Rubchinskij in einer Re-Edition gerade herausgebracht hat.
3. Trainingsanzüge, Kapuzenpullis, High Heels und Leggins
Beim hippen Mann ist der „Gopnik"-Look gerade on vogue: Der russische Slangausdruck bedeutet wörtlich in etwa „Straßenräuber" und beschreibt ursprünglich eine Ästhetik der Unterschicht. Das heißt massenproduzierte Sportklamotten mit gigantischen Logos, am besten in billiger Kopie vom Markt, wo ,,Adidas" schon mal zu ,,Adidos" wird. Die hippe russische Frau bleibt schick: Sogar zum Gassigehen mit dem Hund macht sie sich zurecht — zum Repertoire gehören hohe Schuhe, Blusen, Pelz und auch Leder. Alltagstauglich wird der Look mit Leggins, sind sie doch sowohl bequem als auch figurbetont.
4. Auffälliger Schmuck
Russen — Frauen wie auch Männer — tragen für gewöhnlich sehr auffälligen Schmuck. Mutmaßen lässt sich, dass durch massive Goldketten und Uhren der soziale Status ausgedrückt werden soll. Wer also seinem Stil den russischen Touch verpassen will, hänge sich am besten alles Glänzende und Funkelnde um, was er hat.
5. Sandalen und Socken
Nicht nur Deutsche im Urlaub tun es: Auch Russen pflegen — zumindest am Strand — die Tradition, Sandalen zusammen mit Socken zu tragen. Die Flipflopkultur hat sich im Zarenreich noch nicht durchgesetzt — Insider behaupten, der einfachen Logik und Bequemlichkeit wegen. Warum etwa sollte man sich die Zeit nehmen, die Füße von Sand zu säubern, wenn es sich so einfach vermeiden lässt?
6. Gastgeschenke
In einem Land, in dem Gastfreundschaft so groß geschrieben wird wie in Russland, kann es schon mal vorkommen, dass man bei Einheimischen eingeladen wird. Dann sollte man keinesfalls mit leeren Händen kommen: Ein Dessert oder eine Flasche Wein reichen da schon, besonders beliebt macht man sich aber, wenn man gar mit etwas Traditionellem aus der eigenen Heimat aufwarten kann. Eine Flasche Obstler und eine Tüte Mozartkugeln im Gepäck schaden also nicht.
7. Mückenspray
Zum Abschluss gibt's noch einen praktischen Tipp: In Moskau ist er vielleicht entbehrlich, aber egal ob die Reise nach Wolgograd, Samara, Kasan oder Nischni Nowgorod geht — ein Mückenspray sollte auf jeden Fall in den Koffer. Die Plagegeister sind in weiten Teilen Russlands im Sommer stark verbreitet, auch solche, die FSME oder Borreliose übertragen. Besonders in der Nähe von Wasser kann das Summen ohne Abwehrmaßnahmen sonst unerträglich werden, wie dieses in Taganrog aufgenommene Video besonders drastisch zeigt. (anl)