Was Russen in Tirol vermissen und was nicht
Seit knapp fünf Jahren lebt Maria in Tirol. Uns verrät die Russin, was ihr aus ihrer Heimat hierzulande am meisten fehlt.
Das vermisse ich in Tirol:
1) Das Essen
Die russische Küche fehlt mir. Das Gefühl, mit meinen Verwandten auf unserem kleinen Landhäuschen Schaschlik zu grillen, kann man nicht kopieren.
2) Die Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten in Russland sind deutlich flexibler als in Österreich. Viele Lebensmittelgeschäfte haben 24 Stunden sieben Tage die Woche geöffnet. Für mich ist es immer noch eine Umstellung, am Sonntag nicht ins Einkaufszentrum zu gehen.
3) Die Ironie
Ich vermisse die Ironie der Russen. Wir lieben es, uns gegenseitig Witze über WhatsApp oder im Internet zu schicken. Stand-Up-Comedies sind bei jungen Russen sehr populär. Humor ist ein großer Teil unseres Unterhaltungsprogramms, Kabarettisten sind sehr erfolgreich. Der KVN-Humorwettbewerb verzeichnet derzeit rund zwei Millionen Mitglieder und sogar über Präsident Wladimir Putin darf hier gelacht werden. Tiroler nehmen das Leben manchmal vielleicht zu ernst.
4) Die Stadtspaziergänge
Ich vermisse es, durch Moskau zu flanieren und Leute zu beobachten. Ein Stadtspaziergang ist Teil unseres Lebensgefühls. Es gefällt uns, wenn eine Stadt voller Leben ist. Wir sitzen nicht gerne zuhause herum.
Das vermisse ich in Russland:
1) Öffentliche Verkehrsmittel
Wenn ich in Russland bin, vermisse ich an Österreich gut organisierte Öffis und disziplinierten Autoverkehr. In jeder russischen Großstadt gibt es ein Verkehrschaos. Pünktlich beim Treffpunkt zu sein ist fast unmöglich.
2) Das Leitungswasser:
Sauberes Wasser vom Wasserhahn. In Moskau ist das Leitungswasser nicht trinkbar. Wir kaufen literweise Flaschen oder bauen ein Filtersystem ein und kochen das Wasser ab.